3.130.3.5 - Wilhelmsthal, Schloß, Entwurf zum Garten, Plan



3.130.3.5 - Wilhelmsthal, Schloß, Entwurf zum Garten, Plan


Inventar Nr.: Marb. Dep. 207
Bezeichnung: Wilhelmsthal, Schloß, Entwurf zum Garten, Plan
Künstler: Wilhelm Hentze (1793 - 1874), Gärtner
Datierung: 24.06.1824
Geogr. Bezug: Wilhelmsthal
Technik: Graphit, Feder in Grau und Schwarz, grau, grün, blau, rosa und gelb laviert
Träger: Papier
Wasserzeichen: -
Maße: 70,9 x 51 cm (Blattmaß)
66,4 x 46,6 cm (Darstellungsmaß)
Maßstab: bezifferter Maßstab mit Maßeinheit "Fuss"
Beschriftungen: rechts in Kartusche: "Plan / von / Wilhelmsthal." (Feder in Schwarz)
rechts in der Kartusche: "W. Hentze." (Feder in Schwarz)
rechts in Kartusche: "18 20./6. 24." (Feder in Schwarz)
in der Darstellung: Buchstaben (Feder in Schwarz)
unten links: Erläuterungen (Feder in Schwarz)


Katalogtext:
Vor dem Hintergrund des kurfürstlichen Erlasses zur "Verbesserung und Verschönerung" verschiedener Hofgärten legte Wilhelm Hentze neben einem Bestandsplan (Marb. Dep. 206) diesen Plan vor, der sich mit den vorzunehmenden Maßnahmen auseinandersetzt (Gröschel 2000, S. 17). Hentzes Planung sah eine weitgehende Erhaltung des vorliegenden, gelb markierten Bestandes vor. Das Wegesystem, das gegenüber dem weitläufigen, symmetrisch angeordneten Rokoko-Wegenetz als Folge der ersten Umgestaltungen sehr reduziert worden war, sollte deutlich erweitert werden. Ein geschlängeltes Wegenetz, dessen neu konzipierte Streckenabschnitte im Plan rosa hervorgehoben sind, erschließt das Gelände zwischen dem ehemaligen Kaskadenbecken und dem als Bowlinggreen umgestalteten großen Wasserreservoir. Zwischen den Wegen entstehen auf diese Weise inselartige Rasenkompartimente, auf denen der Gehölzbestand - ein gemischter Bestand aus Laub- und Nadelhölzern - in unterschiedlich große, "clumbs" genannte Gruppen geordnet und strukturiert wird. Platzartige Wegeerweiterungen werden als Standorte für Einzelgewächse genutzt. Baumsäle, vergleichbar mit denen von Schloß Fasanerie bei Fulda, sollen in verschiedenen Bereichen der Anlage wie der ehemaligen Obstbaumkultur nördlich des Schlosses, westlich der Grotte und nördlich der Menagerie entstehen. Das dem Schloß vorgelagerte Rondell blieb erhalten, wurde jedoch durch Hentze von einer ovalen in eine runde Form verändert (Gröschel 1994, S. 122).
Keinesfalls kann bei diesen Umgestaltungsmaßnahmen von einer Rückführung auf die natürlichen Gegebenheiten gesprochen werden. Auch hierbei handelt es sich wieder um einen künstlich angelegten Garten, dessen Erscheinungsbild jetzt neuen Gestaltungskonzepten folgt. Hentzes Absicht bestand darin, den historischen Bestand zu sichern, so daß es zum Teil ihm zu verdanken ist, daß sich das Achsensystem des Rokoko in Ansätzen erhalten hat.
Stand: September 2004 [MH]


Literatur:
Einsingbach/Portenlänger 1980, S. 5, Abb. 3; Frank 1989, Abb. 151; Gröschel 1994, S. 122, 123 m. Abb. 6; Gröschel 2000, S. 16 m. Abb. 13


Letzte Aktualisierung: 08.09.2017



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