3.130.2.26 - Wilhelmsthal, Schloß, Ausführungsentwurf zu einem Wachthaus, Aufriß
3.130.2.26 - Wilhelmsthal, Schloß, Ausführungsentwurf zu einem Wachthaus, Aufriß
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Inventar Nr.:
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Marb. Dep. 25 |
Bezeichnung:
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Wilhelmsthal, Schloß, Ausführungsentwurf zu einem Wachthaus, Aufriß |
Künstler:
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Simon Louis Du Ry (1726 - 1799), Zeichner/-in
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Datierung:
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1756 |
Geogr. Bezug:
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Wilhelmsthal |
Technik:
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Graphit, Feder in Schwarz, grau und blau laviert |
Träger:
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Papier |
Wasserzeichen:
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Wappenschild (angeschnitten) mit Anker und "WR" in Ligatur, darunter "C & I H" |
Maße:
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16,6 x 28,7 cm (Blattmaß)
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Maßstab:
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- |
Beschriftungen:
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oben mittig: "Riß von einem Waht [?] hause nach welcher zwej dergleichen / zu Wilhelmsthal sind erbauet worden." (Feder in Braun) verso: "1628 (a,15)" (Feder in Türkis) verso: "Wilhelmsthal / Originalentwurf von / Simon L. du Ry / nach seiner Reise aus Italien" (Graphit) verso: "Abb. 30" (Graphit)
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Katalogtext:
Die Schloßanlage wird nach Westen durch zwei eingeschossige Wachthäuser abgeschlossen, die bereits im Fünckschen Gesamtplan (Marb. Dep. 9) konzipiert waren. Ihr Standort in der Verlängerung der Seitenflügel ist dabei so abgestimmt, daß die hintere Mauer mit den hofseitigen Mauern der Seitenflügel in einer Fluchtlinie liegt.
Der Aufriß der Längsseite zeigt einen leicht vorgelagerten Portikus mit zwei Säulen und zwei Eckpfeilern toskanischer Ordnung. Er wird gerahmt von zwei rundbogigen Nischen, die wohl für das Wachpersonal vorgesehen waren. Die rustizierende Mauergestaltung der Fassade nimmt dabei die Verbindung zur Gliederungsmotivik der Seitenflügel der Schloßanlage auf. Ein Dreiecksgiebel mit Wappenkartusche und Trophäenrahmung ragt in das Mansarddach. Bei der Ausführung erhielt das Dach Gauben, von denen eine auf der rechten Dachseite angedeutet ist. Obwohl der Bezeichnungstext "sind erbauet worden" eine Bauaufnahme anzeigt, wurde abweichend von der Zeichnung die Treppenanlage mit der vorspringenden Mittelrundung nicht ausgeführt.
Durch geschickt gesetzte Schattierungen erreichte Du Ry bei diesem Blatt eine Tiefenwirkung, die den räumlichen Zusammenhang zwischen verschiedenen Mauerschichten verdeutlicht. Erst dadurch erschließt sich der hinter der Flügeltür tief zurückliegende Wachtraum und der leicht vorgelagerte Portikus.
Stand: September 2004 [MH]
Literatur:
Bleibaum 1932, S. 44, Abb. 25, S. 46; Schmidt-Möbus 1995, S. 129, Kat.Nr. 25, Abb. 50
Letzte Aktualisierung: 08.09.2017