3.105.2.1 - Sababurg, Bauaufnahme des Tiergartens, Plan



3.105.2.1 - Sababurg, Bauaufnahme des Tiergartens, Plan


Inventar Nr.: Marb. Dep. 254,39
Bezeichnung: Sababurg, Bauaufnahme des Tiergartens, Plan
Künstler: H. C. von Rentz (tätig um 1793), Zeichner/-in
Datierung: 1793
Geogr. Bezug: Tierpark Sababurg (Hofgeismar)
Technik: Feder in Schwarz, grau, grün, blau, rot und ocker laviert
Träger: Papier
Wasserzeichen: Lilienwappen mit Krone, darunter "WR" in Ligatur
Maße: 29,2 x 40 cm (Blattmaß)
Maßstab: -
Beschriftungen: oben rechts in der Darstellung: "Plan des Sababurger Thier-Gartens" (Feder in Schwarz)
oben rechts: "36" (Feder in Schwarz)
unten rechts in der Darstellung: "Explication / A. ist das Neuanzulegende Thor. / B. das Blaue Thor. / C. das Grüne Thor und / D. das Rothe Thor. / E. sind Alléen. / H. C. v. Rentz 1793." (Feder in Schwarz)
in der Darstellung: diverse Erläuterungen (Feder in Schwarz)


Katalogtext:
Die Anlage des Tiergartens an der Sababurg ist seit 1570 in schriftlichen Quellen belegt. Landgraf Wilhelm IV. ließ diesen Garten anlegen, um Damhirsche und Wildbret aufzuziehen (Glaßl 1989). Zunächst handelte es sich um ein ungestaltetes Waldgebiet, das mit einer Mauer eingefriedet und durch Wege zugänglich gemacht wurde. Landgraf Karl (1654-1730) pflegte von der Sababurg aus jagen zu gehen, dementsprechend wurde die Burg zu Wohnzwecken erweitert, Futterhäuser und ähnliche Bauten im Tiergarten erichtet. Eine schnurgerade, mehrere Kilometer lange Allee durch den Reinhardswald sollte die Verbindung nach Kassel herstellen, wie ein Plan von Leopold 1723 belegt (Glaßl 1989, Abb 3). Die Allee, die den Tiergarten queren sollte, blieb jedoch unausgeführt. Ab 1770 ließ der jagdbegeisterte Landgraf Friedrich II. dann eine Jagdsternanlage für die Parforcejagd in den Wald des Tiergartens schlagen. Dieser Stern aus sechs Alleen ist auch auf dem vorliegenden Plan von H. C. v. Rentz aus dem Jahr 1793, Blatt 36 aus dem Klebeband "Plans von Fürstlichen Gärten in Hessen"(zum Klebeband vgl. den Einleitungstext "Orte in Hessen, Hanau, Gartenanlagen"), zu sehen. Hauptachse des Sterns, in dessen Mitte sich eine kleines Rondell mit Baum befindet, ist die "Allee von Sababurg auf Beberbeck". Von diesem Hauptweg aus führen weitere Schneisen zum "Blauen" und "Grünen Thor" sowie zum "Jägerhaus". Die "Neu anzulegende Schneise vom Schloß bis auf die Thier Garten Mauer" findet ihre Fortsetzung in der "Schneise von Sababurg nach Holtzhausen". Sie verläuft auf der Linie der schon 1723 projektierten Allee nach Kassel, die nun offensichtlich in kleinerem Umfang verwirklicht wurde, wie auch der Plan von Rothamel aus dem Jahre 1822 belegt (Glaßl 1989, Abb. 4).
Stand: September 2004 [UH]


Literatur:
unpubliziert


Letzte Aktualisierung: 08.09.2017



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