12.1.2.13 - Entwurf für einen Marstall mit Reithaus, Aufriß
12.1.2.13 - Entwurf für einen Marstall mit Reithaus, Aufriß
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Inventar Nr.:
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Marb. Dep. II, 129 |
Bezeichnung:
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Entwurf für einen Marstall mit Reithaus, Aufriß |
Künstler:
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Albrecht (Abraham) Rosengarten (1809 - 1893), Zeichner/-in
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Datierung:
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um 1828 |
Geogr. Bezug:
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Kassel |
Technik:
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Graphit, Feder in Schwarz, farbig aquarelliert |
Träger:
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Papier |
Wasserzeichen:
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"RUSH & TURNERS" |
Maße:
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46,2 x 93 cm (Blattmaß)
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Maßstab:
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bezifferter Maßstab mit Maßeinheit "C Fuss" |
Beschriftungen:
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unten mittig: "Aufriß von einem projectirten Marstall und Reithaus." (Feder in Schwarz)
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Katalogtext:
Der Aufriß der Anlage zeigt deutlich die Gewichtung der einzelnen Gebäude zugunsten der zentralen Reithalle, die bereits im Grundriß erkennbar war. Der dreiachsige, zweigeschossige Bau hebt sich nicht nur durch seine Höhe und den reichen Baudekor von den seitlichen, als Zwischentrakte wirkenden Stallgebäuden und den pavillonartigen Seitenflügeln ab, sondern auch dadurch, daß er deutlich aus der Flucht der angrenzenden Flügel vorragt und so die gesamte Anlage dominiert.
Während Rosengarten die Eckpavillons trotz ihrer größeren Höhe formal deutlich an die Zwischentrakte bindet, indem er die horizontale Gliederung durch durchlaufende Gesimse gestaltet läßt, orientiert sich die Reithalle in ihrer Geschoßeinteilung an dem Dachfirst der Zwischentrakte. Das Gesims zwischen den beiden Geschossen stimmt mit seiner Höhe überein. Die horizontale Gliederung der Seitenflügel durch Gesimse wird dagegen unterbrochen.
In der Formensprache orientiert sich Rosengarten noch deutlich am Klassizismus. Nur die jeweils unter einer Rahmung zusammengezogenen drei Rundbogenfenster nehmen bereits seine Auseinandersetzung mit dem Historismus vorweg. Das Relief des Giebelfeldes zeigt Poseidon mit einem vierspännigen Gefährt. Die beiden Rossebändiger Kastor und Pollux, die den Torbogen vor dem Haupteingang flankieren, verweisen auf die Funktion des Gebäudes.
Die klassizistische Formensprache und die Aufgabenstellung sprechen dafür, daß die Zeichnungen während der akademischen Ausbildung von Rosengarten, um 1828, entstanden sind. Seine Studien an der Kasseler Akademie hatte Rosengarten 1826 begonnen.
Stand: August 2007 [CL]
Literatur:
unpubliziert
Letzte Aktualisierung: 08.09.2017