3.57.1.1 - Hofgeismar, Bestandsaufnahme der Stadt und Verlauf der Esse, Lageplan



3.57.1.1 - Hofgeismar, Bestandsaufnahme der Stadt und Verlauf der Esse, Lageplan


Inventar Nr.: Marb. Dep. II, 327
Bezeichnung: Hofgeismar, Bestandsaufnahme der Stadt und Verlauf der Esse, Lageplan
Künstler: unbekannt
Datierung: um 1720
Geogr. Bezug: Hofgeismar
Technik: Graphit, Feder in Grau und Rot, rosa, hellgrün und dunkelgrün laviert
Träger: Papier
Wasserzeichen: Lilie (zweimal) und "IV"
Maße: 37,6 x 82,7 cm (Blattmaß)
Maßstab: bezifferter Maßstab mit Maßeinheit "Caßel ruthen"
Beschriftungen: oben mittig: "Grundt Riß von dem Öse fluß bey Hoff Geiß- / mar, der gegendt zwischen der Hachemühle und dem / Cälßer Teich, der waßerfall des Öse fluß ist von / dem Cälser Teich bis zur Hachemühle 72 fuß, / so wie die zahlen von dem Teich an bis an die mühle / in den gegenden der Wießen zeigen." (Feder in Grau)
rückseitig: "26. d. Karten Verz." / "No 26." / "N. 26" (aus "27") (Feder in Braun)
in der Darstellung: Benennung der Örtlichkeiten (Feder in Grau)


Katalogtext:
Der Plan zeigt den Verlauf der Esse im Bereich von Hofgeismar vom unteren Teich bei Kelze ("Cälßer Teich“) im Süden (rechts) bis zur Hagemühle im Norden (links). Die besondere Aufmerksamkeit des unbekannten Zeichners gilt dem Fluß mit allen seinen kleineren Zuflüssen sowie den Mühlen, die alle sorgfältig eingetragen sind. Die Auen- und Talflächen werden durch grüne Lavierung gegenüber dem bis auf Schraffuren undifferenziert gezeigten umgebenden Gelände hervorgehoben. Lediglich die bewaldeten Erhebungen des Schönebergs und des Westbergs am linken Blattrand sowie die in der unteren Mitte des Übersichtsplans dargestellte Stadt bilden weitere Akzente.
Die Angaben in der Legende, die den "Wasserfall“ von 72 Fuß vermerken und auf entsprechende Zahlen in der Darstellung verweisen, belegen das besondere Interesse an den Wasserverhältnissen. Möglicherweise steht dies mit den Planungen Landgraf Karls für den Kanalbau von Karlshafen nach Kassel in Zusammenhang, was die in Graphit eingetragenen geraden Linien im Bereich der Esse nahelegen, die als Streckenverlauf des hier nie realisierten Kanals interpretiert werden können (zum Kanalprojekt vgl. zuletzt Röttcher/Tondera/Tönsmann 1999). Für das Blatt ergäbe sich damit eine Datierung in die 20er Jahre des 18. Jahrhunderts.
Stand: September 2004 [GF]


Literatur:
Röhring 2003, S. 382


Letzte Aktualisierung: 20.09.2018



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