3.120.1.15 - Volkmarsen, ev. Kirche, Bauaufnahme, Längsschnitt
3.120.1.15 - Volkmarsen, ev. Kirche, Bauaufnahme, Längsschnitt
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Inventar Nr.:
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Marb. Dep. II, 398 |
Bezeichnung:
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Volkmarsen, ev. Kirche, Bauaufnahme, Längsschnitt |
Künstler:
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Julius Eugen Ruhl (1796 - 1871), Architekt/-in, Entwurf Heinrich von Dehn-Rotfelser (1825 - 1885), Zeichner/-in, Ausführung
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Datierung:
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1847 |
Geogr. Bezug:
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Volkmarsen |
Technik:
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Graphit, Feder in Schwarz, braun laviert |
Träger:
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Papier |
Wasserzeichen:
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"J WHATMAN / 1846" |
Maße:
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36,3 x 47,4 cm (Blattmaß) 27,6 x 37 cm (Darstellungsmaß)
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Maßstab:
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bezifferter Maßstab mit Maßeinheit "Casseler Fusse." |
Beschriftungen:
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oben mittig: "EVANGELISCHE KIRCHE ZU VOLKMARSEN. / Laengenschnitt." (Feder in Schwarz) unten rechts: "gez. H. v. Dehn." (Feder in Schwarz)
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Katalogtext:
Zusammen mit den Aufrissen der Hauptfront, der Seitenfronten und der hinteren Fassade sowie verschiedenen Detailzeichnungen befinden sich in dem Konvolut mit Bauaufnahmen der evangelischen Kirche in Volkmarsen auch zwei Schnittdarstellungen (s. a. Marb. Dep. II, 399). Der vorliegende, in dem Begleittext als "VIII. Blatt" ausgewiesene Längsschnitt ermöglicht einen Einblick in die Konstruktion des zweigeschossigen Kirchenbaus, dem ein ebenfalls zweigeschossiger Dachstuhl aufsitzt. So verdeutlicht diese Darstellung, wie Julius Eugen Ruhl mit der zweiteiligen Fensteraufteilung auf die umlaufenden Emporen reagierte. Direkt oberhalb der Emporenbühne setzten die verkürzte Fensteröffnungen im Obergeschoß an. Während die Säulen aus Eichenholz gefertigt sind, bestehen die direkt übereinandergestellten Träger der Empore aus Tannenholz (Manuskript Marb. Dep. II, 402). Die umlaufende Brüstung ist mit Lambris verkleidet, in deren Füllungen rosettenförmige Öffnungen eingearbeitet sind, durch welche man den dunklen Grund der hinteren Brüstungsverschalung sieht.
Für den Dachstuhl war ursprünglich eine Gußeisenkonstruktion der Firma Henschel vorgesehen, die aus Kostengründen aber nicht realisiert werden konnte. Statt dessen wurde eine Holzkonstruktion in Form eines Pfettendachs mit doppelt stehendem Stuhl ausgeführt (Buchstab 2003, S. 50; StAM Best. 16, Nr. 11046, 1842). Auf der Walmspitze des Daches ist ein vergoldetes gußeisernes Kreuz angebracht. Der Dachstuhl des Glockengeschosses, der mit zwei zusätzlichen Darstellungen, einem Aufriß von der Nord- bzw. Südseite und einer Aufsicht abgebildet ist, wies, wie sich nach einiger Zeit herausstellte, Konstruktionsmängel auf, die eine Aufhängung von Glocken verhinderten. Erst 1867 konnte das Geld aufgebracht werden für zwei Gußstahlglocken sowie einen darauf abgestimmten hölzernen Glockenstuhl (Hederich 1991, S. 51).
Stand: Mai 2005 [MH]
Literatur:
unpubliziert
Letzte Aktualisierung: 20.09.2018