3.120.1.16 - Volkmarsen, ev. Kirche, Bauaufnahme, Querschnitt mit Blick zum Altar; Taufstein und Kirchenbank, Ansicht und Schnitt



3.120.1.16 - Volkmarsen, ev. Kirche, Bauaufnahme, Querschnitt mit Blick zum Altar; Taufstein und Kirchenbank, Ansicht und Schnitt


Inventar Nr.: Marb. Dep. II, 399
Bezeichnung: Volkmarsen, ev. Kirche, Bauaufnahme, Querschnitt mit Blick zum Altar; Taufstein und Kirchenbank, Ansicht und Schnitt
Künstler: Julius Eugen Ruhl (1796 - 1871), Architekt/-in, Entwurf
Heinrich von Dehn-Rotfelser (1825 - 1885), Zeichner/-in, Ausführung
Datierung: 1847
Geogr. Bezug: Volkmarsen
Technik: Graphit, Feder in Schwarz, braun laviert
Träger: Papier
Wasserzeichen: -
Maße: 47,3 x 36,4 cm (Blattmaß)
37 x 27,1 cm (Darstellungsmaß)
Maßstab: zwei bezifferte Maßstäbe mit Maßeinheit "Casseler Fusse."
Beschriftungen: oben mittig: "EVANGELISCHE KIRCHE ZU VOLKMARSEN. / Querschnitt nach dem Altar." (Feder in Schwarz)
unten rechts: "gez. H. v. Dehn." (Feder in Schwarz)
in der Darstellung: "Taufstein. / Ansicht / eines / Bank-Backenstücks." (Feder in Schwarz)


Katalogtext:
Neben einem Längsschnitt fertigte Heinrich von Dehn-Rotfelser auch einen Querschnitt der Kirche von Volkmarsen an und komplettierte damit die Serie von Bauaufnahmen dieser nach einem Entwurf von Julius Eugen Ruhl errichteten Kirche.
Mit Blickrichtung zum Chor präsentiert Dehn-Rotfelser die flach gedeckte dreischiffige Halle mit den umlaufenden Emporen. Der Eindruck des direkt unter der Kanzel angeordneten Altars täuscht, die beiden Ausstattungsstücke sind getrennt voneinander - in Form eines Kanzelaltars - im Kirchenraum angeordnet. Im Chorraum bildete Ruhl durch schräg gestellte Emporenecken eine Nische mit Sakristeiräumen aus, die durch die Seitentüren erschlossen werden. Während die Wand mit der angebauten Kanzel bis zur Decke reicht, sind die seitlichen Emporenschrägen nur eingeschossig ausgeführt worden. Bei einem Umbau im Jahr 1955 wurde dieser schräge Wandbereich zur Decke hin geschlossen, so daß sich heute ein völlig anderer Eindruck vom hinteren Teil der Kirche ergibt. In diesem Zusammenhang wurden auch die Türen beiderseits des Altars geschlossen und dafür Seitentüren im Bereich unter der Empore angelegt (Hederich 1991, S. 38, 50, 58 u. 63).
Im unteren Bilddrittel werden zwei Stücke der Kirchenausstattung abgebildet. Nach einem Entwurf von Hofbaumeister Georg Jatho entstand der im Aufriß und Schnitt dargestellte Taufstein, der der Bauaufnahme zufolge im ersten östlichen Seitenschiffjoch Aufstellung fand (Manuskript Marb. Dep. II, 402). Die in Seitenansicht gezeigte Kirchenbank verdeutlicht den Anspruch Ruhls an einen Gesamtentwurf, bei dem die einzelnen Bauteile aufeinander abgestimmt sind. So ist die mit abgesetztem Spiegel gearbeitete Seitenfüllung als rundbogige Arkatur ausgeführt, ein Zierelement, das Ruhl auch bei seiner Fassadengestaltung einsetzte.
Stand: Mai 2005 [MH]


Literatur:
unpubliziert


Letzte Aktualisierung: 20.09.2018



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