1.75.3.2 - Kassel, Lutherkirche, Präsentationszeichnung, Querschnitt



1.75.3.2 - Kassel, Lutherkirche, Präsentationszeichnung, Querschnitt


Inventar Nr.: L GS 14930
Bezeichnung: Kassel, Lutherkirche, Präsentationszeichnung, Querschnitt
Künstler: Hugo Schneider (1841 - 1925), Architekt/-in
Datierung: 1892
Geogr. Bezug: Kassel
Technik: Graphit, Feder in Schwarz und Rot, schwarz laviert
Träger: Papier
Wasserzeichen: -
Maße: 64,4 x 87,5 cm (Blattmaß)
Maßstab: bezifferter Maßstab mit Maßeinheit "m", "1:100"
Beschriftungen: oben rechts: "ENTWURF / ZUM NEUBAU EINER LUTHERISCHEN KIRCHE / IN CASSEL" (Feder in Schwarz)
oben rechts: "Blatt IV" (Feder in Schwarz)
rechts: "DIE ROTHE LINIE BEGRENZT / DAS ANSTATT DER GIEBEL / EVENT. AUSZUFÜHRENDE / WALMDACH (SIEHE BLATT X)" (Feder in Rot)
unten: "Querschnitt nach A-B / Blick nach Westen"; "Querschnitt nach C-D / Blick nach Osten" (Feder in Schwarz)
unten rechts: "Cassel im Januar 1892 / H. SCHNEIDER" (Feder in Schwarz)


Katalogtext:
Das Blatt versammelt einen Querschnitt auf Höhe des Querhauses in Richtung der Westwand sowie einen Querschnitt durch das Mittelschiff, verbunden mit dem Blick auf die West- bzw. Ostwand des Kirchenbaus bis in die Dach- und Fundamentstrukturen hinein.
Der auf der linken Blattseite angelegte Schnitt durch das Querhaus vermittelt den Blick auf die Westwand der Lutherkirche mit dem zentral zum Mittelschiff gelegenen Eingang im Erdgeschoß und der darüber anschließenden Orgelempore, die auf gesamter Breite des Mittelschiffs angelegt ist. Ein mit gotischen Zierformen versehener Orgelprospekt nimmt weite Teile der westlichen Innenwand ein. Seitlich an die Orgelempore schließen sich die Westfassaden der Seitenschiffe mit den Zugängen an, die im Obergeschoß die Emporen erschließen. Der Aufbau der Emporen ist im Querhaus erkennbar, da hier der Schnitt quer zu den Emporen verläuft. Demnach war eine Aufstellung der Kirchenbänke in vier hintereinander liegenden Reihen auf ansteigenden Bodenniveaus geplant. Hinter den Kirchenbänken tritt die Westwand des Querhauses, die von zweibahnigen Maßwerkfenstern durchbrochen wird, hervor. Die Rippen der Gewölbe laufen bis zur Sohlbank der Fenster auf abgekragten Diensten aus.
Der auf der rechten Blattseite gezeigte Schnitt durch das Mittelschiff vermittelt den Blick in Richtung Chorraum. Neben den geschnittenen Raumpartien ist das Außenmauerwerk des Querhauses dargestellt. Drei schmale, zweibahnig angelegte Maßwerkfenster über einem Blendmaßwerk dominieren den Chorraum, dessen Sockelzone unter den Fensterbahnen von einer Malerei in geometrischen Mustern bedeckt wird. Die Gewölberippen werden bis zur halben Fensterhöhe heruntergeführt und liegen auf Konsolen auf, bevor sie als schmale Dienste bis auf das Bodenniveau herabgeführt werden, wo sie auf kleinen Postamenten aufsetzen. In der Mittelachse wird der schlichte Altartisch, südlich davon die Kanzel angedeutet. Die Emporen in den Seitenschiffen erhalten drei Sitzreihen, wobei Schneider zwei Alternativen angibt: Neben den in gleichem Abstand zueinander gestellten Reihen im Südschiff, denen ein breiter Gang vorgelagert ist, konzipiert er für das Nordschiff eine abweichende Aufstellung, bei der er den Gang hinter der ersten Bankreihe anlegt. Im Schnitt wird darüber hinaus deutlich, daß die Seitenschiffe anstelle eines Gewölbe flache Decken oder längsgerichtete Tonnen erhalten sollen.
In den sehr detailliert in Graphit ausgeführten Zeichnungen legte Schneider nur die geschnittenen Partien des Mauerwerks in schwarzer Tusche an.
Stand: September 2007 [LK]


Literatur:
unpubliziert


Letzte Aktualisierung: 08.09.2017



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