1.75.1.5 - Kassel, Lutherkirche, Aufriß von Norden



1.75.1.5 - Kassel, Lutherkirche, Aufriß von Norden


Inventar Nr.: L GS 14937
Bezeichnung: Kassel, Lutherkirche, Aufriß von Norden
Künstler: Hugo Schneider (1841 - 1925), Architekt/-in
Datierung: 1891
Geogr. Bezug: Kassel
Technik: Graphit, Feder in Schwarz und Rot
Träger: Papier
Wasserzeichen: -
Maße: 51,8 x 54,8 cm (Blattmaß)
Maßstab: bezifferter Maßstab mit Maßeinheit "m.", "1:200"
Beschriftungen: oben links: "II. ENTWURF / ZUM NEUBAU EINER LUTHERISCHEN KIRCHE / IN CASSEL" (Feder in Schwarz und Rot)
oben rechts: "Blatt IX." (Feder in Rot)
unten mittig: "Längenansicht. / (mit Giebel über dem Querschiff.)" (Feder in Schwarz)
unten rechts: "Cassel im Januar 1892. / H. SCHNEIDER." (Feder in Schwarz)


Katalogtext:
Das vorliegende Blatt gehört zusammen mit zwei weiteren Zeichnungen (L GS 14929, L GS 18282) zur zweiten Entwurfsphase für die Lutherkirche in Kassel und steht insbesondere in direktem Zusammenhang mit Blatt L GS 14929, das ebenfalls den Aufriß der Nordfassade des Kirchenbaus zeigt.
Entsprechend dem ursprünglichen Entwurf für den Neubau der Lutherkirche (L GS 14938) zeigt Hugo Schneider in der zweiten Entwurfsphase wiederum einen neogotischen Kirchenbau, der von einem hohen Westturm flankiert wird und ein zweijochiges Langhaus sowie ein doppeljochiges Querhaus zeigt. Die Chorpartie schließt polygonal ab und wird von zwei polygonalen Treppentürmen flankiert. Um das Chorpolygon herum gruppieren sich niedrige Anbauten, denen ein weiteres zweigeschossiges Gebäude mit polygonalem Treppenturm an der Nordwestecke mit einem Verbindungsgang angeschlossen ist.
Der wesentliche Unterschied zur ersten Entwurfsphase liegt in der Ausbildung des Querhauses, dessen beide Joche von einem hohen Dreiecksgiebel überfangen werden und nicht mehr die Dachform der Langhausjoche übernehmen. Zwei doppelbahnige Maßwerkfenster mit begleitenden Maßwerktondi und einer oberhalb im Giebeldreieck angeordneten Maßwerkrose strukturieren die Giebelfläche. Eine bekrönende Fiale schließt die Giebelspitze ab und tritt an die Stelle des zunächst projektierten Dachreiters über der Vierung. Oberhalb des Chorraums fällt die Firstlinie des Daches deutlich ab, so daß die flankierenden Treppentürme mit ihrem durchfensterten abschließenden Geschoß und dem spitzen Turmhelm stärker aus der Silhouette des Bauwerks heraustreten.
Mit der Einführung von drei kleinen Maßwerkfenstern in die Sockelzone des Bauwerks zur Belichtung der Räume unter den Emporen sowie der Ausführung der Westturmpyramide in geschlossenem Mauerwerk nimmt Hugo Schneider noch zwei Detailänderungen gegenüber seinem ersten Entwurf vor.
Das an die Chornebenbauten anschließende Gebäude erhält nun einen zweigeschossigen Aufbau sowie einen asymmetrisch an der Nordwestecke des Bauwerks vorgelegten Treppenturm.
Stand: September 2007 [LK]


Literatur:
unpubliziert


Letzte Aktualisierung: 08.09.2017



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