1.53.2.1 - Kassel, Wilhelmshöher Platz, Bauaufnahme und Entwurf zum sog. Koppschen Haus, Aufriß



1.53.2.1 - Kassel, Wilhelmshöher Platz, Bauaufnahme und Entwurf zum sog. Koppschen Haus, Aufriß


Inventar Nr.: GS 15925
Bezeichnung: Kassel, Wilhelmshöher Platz, Bauaufnahme und Entwurf zum sog. Koppschen Haus, Aufriß
Künstler: unbekannt
Datierung: um 1825
Geogr. Bezug: Kassel
Technik: Graphit, Feder in Schwarz, rosa und grau laviert
Träger: Papier
Wasserzeichen: Lilie über Wappen mit Schrägbalken
Maße: 27,1 x 41,8 cm (Blattmaß)
22 x 36,7 cm (Darstellungsmaß)
Maßstab: unbezifferter Maßstab ohne Maßeinheit
Beschriftungen: oben links: "Hofgebäude am Weinberge zu Cassel, / der Königsstraße gegen über." (Graphit)
oben mittig: "Maison Royale à la place Elisa" (Graphit)
unten rechts: "133/1924" (Graphit)


Katalogtext:
Das auf dem Blatt im Aufriß dargestellte sog. Koppsche Haus am Wilhelmshöher Platz, das wahrscheinlich 1799 von Simon Louis Du Ry erbaut worden ist, wurde im Zusammenhang mit der Neugestaltung des Areals durch Heinrich Christoph Jussow im August 1806 von Kurfürst Wilhelm I. angekauft (vgl. GS 5867; zum Gebäude vgl. Holtmeyer 1923, S. 762, Taf. 390,3). Dadurch kam es nach der Errichtung des Königreichs Westphalen in Kronbesitz, wodurch sich die dem Schriftbild nach möglicherweise von Heinrich Christoph Jussow stammende Bezeichnung in Graphit "Maison Royale à la place Elisa" erklärt.
Die Bauaufnahme zeigt die dem Platz bzw. der Oberen Königsstraße zugewandte Hauptfront, die gestalterisch überarbeitet werden sollte, wie vor allem die Hinzufügung der Keilsteine in den Fensterstürzen des Erdgeschosses, die Eckquaderungen oder die auffällig gedrückte Form des Zwerchhausgiebels verdeutlichen. Da diese Gestaltungselemente auch in den anderen von Jussow für die Platzbebauung entworfenen Fassaden erscheinen, liegt es nahe, das vorliegende Blatt als Versuch anzusehen, das bereits vorhandene Haus mit den geplanten Neubauten formal in Einklang zu bringen. Eine weitergehende Variante, in der dem Haus zwei Achsen und ein viersäuliger Portikus angefügt werden, wird im Hessischen Staatsarchiv Marburg verwahrt (StAM P II 3940/1).
Die Zeichnung ist somit zeitlich in den Planungszusammenhang des Wilhelmshöher Platzes um 1805 einzuordnen (Fenner 1998, S. 36-40; vgl. GS 5867). Als Verfasser ist Jussow selbst oder ein enger Mitarbeiter anzusehen, jedoch keinesfalls Leonhard Müller, aus dessen Nachlaß das Blatt stammt.
Stand: August 2007 [GF]


Literatur:
unpubliziert


Letzte Aktualisierung: 28.06.2022



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