3.7.2.37 - Beberbeck (?), Gestüt, Fürstenhaus, Wintergarten, Deckenentwurf



3.7.2.37 - Beberbeck (?), Gestüt, Fürstenhaus, Wintergarten, Deckenentwurf


Inventar Nr.: GS 12227
Bezeichnung: Beberbeck (?), Gestüt, Fürstenhaus, Wintergarten, Deckenentwurf
Künstler: Helwig Reinhard Hochapfel (1823 - 1903)
Datierung: 1860-1880
Geogr. Bezug: Beberbeck (?)
Technik: Graphit, Feder in Schwarz und Blau, koloriert, weiß gehöht
Träger: Papier auf Trägerkarton
Wasserzeichen: nicht ermittelbar
Maße: 25,8 x 39,8 cm (Darstellungsmaß)
33,1 x 48,3 cm (Blattmaß)
Maßstab: -
Beschriftungen: auf dem Trägerkarton unten mittig: "Deckenscizze zum Wintergartens im Schlosse zu Beberbeck." (Feder in Schwarz)
auf dem Trägerkarton unten rechts: "Gebrüder Hallo / 1893." (Feder in Schwarz)
auf dem Trägerkarton unten links: "Hochapfel (Hochapfel)." (Graphit)


Katalogtext:
Das als "Deckenscizze zum Wintergartens im Schlosse zu Beberbeck“ betitelte Blatt kann anhand von stilistischen Übereinstimmungen und wegen einer auf anderen Blätter zu findenden Beschriftung (s. GS 12111 u. GS 12234) eindeutig dem Konvolut mit Entwürfen zu Raumausmalungen Helwig Reinhard Hochapfels zugeordnet werden. Der später ergänzte Künstlername findet sich als Graphitnotiz auch am unteren Rand des Passepartouts. Der ausschnitthafte Deckenentwurf zeigt zwei durch einen Rahmen unterteilte rechteckige Deckenflächen, deren Zentrum von einem längsovalen Medaillon eingenommen wird. In spätbarocker Manier sind die Ecken mit üppigen Rocaillen verziert, die in eine von Pflanzen bewachsene Treillage eingespannt sind. Vegetabil ausgestaltete C-Schwünge bilden die seitliche Begrenzung, wo weitere Pflanzengewächse und eine Amphore mit Sockel die Deckenseiten akzentuieren. Vor dem ockerfarbenen Fond bildet der graublaue Rahmen mit dem Akanthusdekor zusammen mit der graublauen Treillage ein festes Gerüst für die aufstrebenden, zart ausgeführten Pflanzengebilde. Stilistisch vergleichbare Entwürfe sind GS 12119 und GS 12123.
Die zwischen 1860 und 1880 entstandene Zeichnung gibt trotz der topographischen Zuordnung Rätsel auf. Sollte das Gestüt Beberbeck mit dem Fürstenhaus gemeint sein, so läßt sich ein als Wintergarten bezeichnetes Zimmer innerhalb des Raumgefüges nicht verorten. Auch für die Nebengebäude, die bei einer Bedeutung des Begriffs 'Schloß' für eine Gebäudegruppe auch mit in Erwägung gezogen werden müssen, ist ein derartig bezeichneter Raum nicht überliefert. Innerhalb der Baugeschichte könnte die Zeichnung nur die preußische Zeit betreffen, da die Blütezeit des Anfangs der 1830er Jahre fertiggestellten Gestüts zum Ende des Jahrzehnts bereits wieder vorüber war. Im folgenden erwies es sich als große finanzielle Belastung für den kurfürstlichen Etat, so daß nicht davon auszugehen ist, daß in dieser Zeit Umgestaltungsarbeiten stattfanden. Um 1867 standen die Gebäude dann fast leer. Erst der Beginn der preußischen Herrschaft führte eine Veränderung herbei, als die preußische Verwaltung 1876 in die sanierten Gebäude einzog (s. den Einleitungstext "Orte in Hessen, Beberbeck"). Möglicherweise steht der Entwurf mit diesen Arbeiten in Zusammenhang.
Wie einer Notiz in der rechten Ecke zu entnehmen ist, befand sich das Blatt 1893 im Besitz der Gebrüder Hallo.
Stand: August 2007 [MH]


Literatur:
unpubliziert


Letzte Aktualisierung: 20.09.2017



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