4.57.1.3 - Osnabrück, Hotel Dütting (?), zwei Entwurfsvarianten für einen Armlehnstuhl, Vorder- und Seitenansicht
4.57.1.3 - Osnabrück, Hotel Dütting (?), zwei Entwurfsvarianten für einen Armlehnstuhl, Vorder- und Seitenansicht
|
Inventar Nr.:
|
GS 14742 |
Bezeichnung:
|
Osnabrück, Hotel Dütting (?), zwei Entwurfsvarianten für einen Armlehnstuhl, Vorder- und Seitenansicht |
Künstler:
|
Johann Heinrich Wilhelm Lüer (1834 - 1870)
|
Datierung:
|
1865 - 1870 |
Geogr. Bezug:
|
Osnabrück (?) |
Technik:
|
Graphit |
Träger:
|
Karton |
Wasserzeichen:
|
- |
Maße:
|
32,1 x 50,3 cm (Blattmaß)
|
Maßstab:
|
zwei bezifferter Maßstäbe ohne Maßeinheit |
Beschriftungen:
|
|
Katalogtext:
Sowohl in konstruktiver wie in gestalterischer Hinsicht kann diese Graphitzeichnung dem Entwurf eines Ohrensessels (GS 15819) zugeordnet werden, der zudem als Kopie (GS 14738) vorliegt.
Dabei geht die Konstruktion beider Stuhlentwürfe auf den von G. G. Ungewitter entwickelten Stuhltyp zurück. Die sog. Hinterstollen-Konstruktion besteht aus einer geneigten Rückenlehne, die mit dem entgegengesetzt verlaufenden rückwärtigen Beinpaar verbunden ist, an das wiederum die Vorderbeine schräg verblattet sind. Die Verbindung der Vorder- und Hinterbeine über Fußstege ergibt in der Seitenansicht die charakteristische Form eines gleichschenkligen Dreiecks. Ein verbindendes, ebenfalls von Ungewitter eingesetztes Detail ist die in einem drachenartigen Tierkopf endende, aufgepolsterte und mit einem herabhängenden Fransensaum verzierte Armlehne, die auf der Hinterstolle aufliegt. Ein weiteres Tierwesen ist zwischen Vorderbein und Sitzfläche verstrebt.
Die beiden Entwürfe unterscheiden sich vor allem in der Ausführung der hohen Rückenlehne, die links bis zur Sitzfläche heruntergeführt ist, rechts dagegen nicht ganz herunterreicht. Während links aufgesteppte Zickzacknähte vorliegen, finden sich rechts Ziernägel. Unterschiedlich sind zudem die schmalen oberen Lehnen, von denen die linke mit einer Ranke verziert ist, die rechte dagegen ein Wappenschild inmitten eines Schriftbands, einen Zinnenfries sowie in einer ergänzenden Darstellung einen bekrönenden Dreiecksgiebel zeigt.
Ein vergleichbarer, von Lüer für das Hotel Dütting entworfener Armlehnstuhl wurde von Gustav Schönermark 1890/91 in seinem Werk zur Architektur der Hannoverschen Schule veröffentlicht (Schönermark 1888-1895; s. Kokkelink/Lemke-Kokkelink 1998, S. 492 m. Abb. 790 u. 791).
Stand: August 2007 [MH]
Literatur:
unpubliziert
Letzte Aktualisierung: 09.04.2015