2.3.23.10 - Kassel-Wilhelmshöhe, Schloß, Weißensteinflügel, Beletage, Thronsaal (Raum 102), Entwurf für ein neues Treppenhaus, Ansicht und Schnitt



2.3.23.10 - Kassel-Wilhelmshöhe, Schloß, Weißensteinflügel, Beletage, Thronsaal (Raum 102), Entwurf für ein neues Treppenhaus, Ansicht und Schnitt


Inventar Nr.: SM-GS 1.3.907
Bezeichnung: Kassel-Wilhelmshöhe, Schloß, Weißensteinflügel, Beletage, Thronsaal (Raum 102), Entwurf für ein neues Treppenhaus, Ansicht und Schnitt
Künstler: Johann Conrad Bromeis (1788 - 1855), Architekt/-in, Entwurf
Datierung: 1828/29
Geogr. Bezug: Kassel-Wilhelmshöhe
Technik: Graphit, Feder in Schwarz, laviert
Träger: Büttenpapier, auf Unterkarton montiert mit Passepartout
Wasserzeichen: "VDL", Jüngling mit Velum auf Kugel, "VAN DER LEY"
Maße: 64 x 98,4 cm (Blattmaß)
Maßstab: unbezifferter Maßstab ohne Maßeinheit
Beschriftungen: rechts: "Die Bogenöffnung a/b ist 12'6 hoch und 25'10 im Durchmesser" (Graphit)
verso: "N = 16, S. 2" (Farbstift in Rot)


Katalogtext:
Von den Umgestaltungsmaßnahmen, die in den 1820er Jahren unter Kurfürst Wilhelm II. durchgeführt wurden, war u. a. der Weißensteinflügel betroffen, in dem verschiedene Räume umgestaltet bzw. modernisiert wurden. So erhielt der heute als Thronsaal präsentierte Raum (102) in der Beletage eine neue Wandverkleidung. Für ausreichende Wärme sollten zwei Zylinderöfen sorgen, die - wie dem Wandaufriß in der oberen Blatthälfte zu entnehmen ist - vor rundbogige, marmorierte Wandfelder an der östlichen Längsseite des Saales plaziert werden sollten. Entsprechend einem von Bromeis verfolgten Gestaltungsprinzip werden sie nicht als funktionale Geräte ausgebildet, sondern erscheinen als Unterbau für die antikisierenden Vasen.
Die gegenüberliegende Wand ist in der unteren Bildhälfte dargestellt. Sie zeigt die von einer Doppelpilasterstellung gerahmte große Bogenöffnung. Von hohem dokumentarischem Wert ist die Zeichnung wegen des Durchblicks von der Bogenöffnung in die westliche Apsis, wo die neu anzulegende bogenförmige Treppe sichtbar wird, die vom Erdgeschoß in die zweite Etage führen sollte. Die Treppe ist 1897 im Zuge einer neuerlichen Umgestaltung, bei der Wohnungen für die Prinzen des preußischen Könighauses eingerichtet wurden, wieder entfernt worden, statt dessen ist das alte Treppenhaus mit einer im Gegensatz zum ursprünglichen Bau an die Außenmauer verlegten Treppe wieder in Benutzung genommen worden.
Diesem Projekt können zwei weitere Blätter des Bad Homburger Bestands zugeordnet werden, die der Errichtung einer gläsernen Trennwand als Schutz gegen die Zugluft vom Treppenhaus dienen sollten (s. VSG 1.3.950 u. VSG 1.3.989). Mit diesen wiederum stehen zwei Blätter in der Plankammer in Potsdam in Zusammenhang (SPSG, Plankammer, Inv.Nr. 19855 u. 19856), bei denen es sich ebenfalls um zwei Alternativlösungen handelt.
Stand: August 2007 [MH]


Literatur:
unpubliziert


Letzte Aktualisierung: 18.01.2021



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