2.3.23.6 - Kassel-Wilhelmshöhe, Schloß, Weißensteinflügel, Erdgeschoß, zweites Bibliothekszimmer (Raum 6), Entwurf für die Boiserie, Aufriß



2.3.23.6 - Kassel-Wilhelmshöhe, Schloß, Weißensteinflügel, Erdgeschoß, zweites Bibliothekszimmer (Raum 6), Entwurf für die Boiserie, Aufriß


Inventar Nr.: SM-GS 1.3.917
Bezeichnung: Kassel-Wilhelmshöhe, Schloß, Weißensteinflügel, Erdgeschoß, zweites Bibliothekszimmer (Raum 6), Entwurf für die Boiserie, Aufriß
Künstler: Johann Conrad Bromeis (1788 - 1855), Architekt/-in, Entwurf
Jung (tätig um 1825), Zeichner/-in, Ausführung
Datierung: 1825
Geogr. Bezug: Kassel-Wilhelmshöhe
Technik: Graphit, Feder in Schwarz
Träger: Papier, auf Unterkarton montiert
Wasserzeichen: "J WHATMANN 1820"
Maße: 53 x 73,2 cm (Blattmaß)
Maßstab: bezifferter Maßstab mit Maßeinheit Fuß
Beschriftungen: über der Darstellung: "2tes Bibliothek-Zimmer mit Veränderung der Boiserie im 1ten Schloßflügel zu Wilhelmshöhe" (Feder in Schwarz)
unten rechts: "Jung 1825" (Feder in Schwarz)
verso: "N = 26" (Farbstift in Rot)


Katalogtext:
Die von dem Zeichner Jung, einem bislang nicht in Erscheinung getretenen Mitarbeiter des Baubüros Bromeis, im Jahr 1825 angefertigte Zeichnung betrifft das zweite Bibliothekszimmer im Erdgeschoß des Weißensteinflügels. Der heute als "Blaues Schreibkabinett" bezeichnete Raum liegt hinter der Bildnisgalerie und dem "Tischbeinzimmer" am südöstlichen Ende der stadtseitigen Raumfolge. Der ursprünglich als Schreibkabinett angelegte Raum war im Zuge der Renovierungsmaßnahmen in den 1820er Jahren ebenso wie die Bildnisgalerie, der ehemalige Empfangssaal, und das Tischbeinzimmer, das ehemalige Vorzimmer, mit einer Boiserie versehen und als Bibliotheksraum umfunktioniert worden. Dabei ist die Verortung der Zeichnung als „2tes Bibliothek-Zimmer“ irreführend, da dieser Raum in den historischen Quellen als erstes Bibliothekszimmer bezeichnet wird (frdl. Hinweis von Henriette Graf, München).
Der nahezu quadratische Raum, der in dem vorliegenden Blatt dargestellt ist, besteht aus vier unterschiedlich gegliederten Wänden, wobei die hölzerne Vertäfelung mit einer zeittypischen dreizonigen Aufteilung das verbindende Moment darstellt. Neben dem geschlossenen Wandfeld oben links sind auf der rechten Blattseite zwei Wandfelder mit mittigem Rundbogenfeld angeordnet, die oben als Ofennische und unten als Fensteröffnung zu deuten sind. Die zweiflügelige Tür (auf der Darstellung unten links), die aus der Achse nach links verschoben ist, führt in den benachbarten Bibliotheksraum, das heutige Tischbeinzimmer (Raum 5). Die Wandvertäfelung zeigt eine Gliederung aus mehrfach abgesetzten Spiegelfeldern, wobei die horizontale Einteilung in die Zonen Sockel, Wandfläche und Abschlußgesims von der vertikalen Einteilung der Wandflächen dominiert wird. Während in der Sockelzone jeweils ein schmales, hochrechteckiges auf ein längsrechteckiges Feld folgt, werden in der mittleren Wandfläche die hohen, von zwei schmalen Feldern begleiteten Teile wiederum von schmalen Bändern gestapelter hochrechteckiger Felder flankiert. In der Ausführung sind diese schmalen hochrechteckigen Felder auf der gesamten Fläche allerdings durch Quadratfelder ersetzt worden.
Dem Blatt kann die Zeichnung VSG 1.3.896 zugeordnet werden, die den Entwurf für die Boiserie des großen Bibliotheksraums (heute Bildnisgalerie, Raum 4) zeigt.
Stand: August 2007 [MH]


Literatur:
unpubliziert


Letzte Aktualisierung: 09.04.2015



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