2.3.23.9 - Kassel-Wilhelmshöhe, Schloß, Weißensteinflügel, Beletage, Thronsaal (Raum 102), Entwurf für die bogenförmige Trennwand, Aufriß und Schnitt



2.3.23.9 - Kassel-Wilhelmshöhe, Schloß, Weißensteinflügel, Beletage, Thronsaal (Raum 102), Entwurf für die bogenförmige Trennwand, Aufriß und Schnitt


Inventar Nr.: SM-GS 1.3.950
Bezeichnung: Kassel-Wilhelmshöhe, Schloß, Weißensteinflügel, Beletage, Thronsaal (Raum 102), Entwurf für die bogenförmige Trennwand, Aufriß und Schnitt
Künstler: Johann Conrad Bromeis (1788 - 1855), Entwurf
Datierung: 1825-1830
Geogr. Bezug: Kassel-Wilhelmshöhe
Technik: Feder in Schwarz, grau laviert
Träger: hellgraues Papier
Wasserzeichen: nicht ermittelbar
Maße: 46,8 x 62,5 cm (Blattmaß)
Maßstab: unbezifferter Maßstab ohne Maßeinheit
Beschriftungen: verso: "N = 4" (Farbstift in Rot)


Katalogtext:
Die gerahmte Zeichnung ist Teil der Planung zur Einrichtung eines neuen Treppenhauses in der südwestlichen Apsis des Weißensteinflügels. Im Zuge der Umbaumaßnahmen in diesem Gebäude ließ Wilhelm II. das alte, in der Mittelachse gelegene Treppenhaus abbrechen und den ursprünglichen Haupteingang schließen. Die Apsis und der rechteckige Hauptraum, die im Erdgeschoß nur durch eine gekoppelte Doppelsäulenstellung, in der Beletage dagegen durch eine geschlossene Wand mit Seitentüren voneinander getrennt waren, sollten nun durch eine gläserne Trennwand abgeteilt werden. Im Rahmen der Planung für die Beletage haben sich sechs Entwurfszeichnungen erhalten. Drei sind Teil des Bad Homburger Bestands und zeigen neben dem hier vorliegenden Blatt eine Entwurfsvariante (VSG 1.3.989) sowie eine Ansicht vom Raum in das Treppenhaus (VSG 1.3.907). Drei weitere Blätter gehören zum Bestand der Plankammer in Potsdam (SPSG, Plankammer, Inv.Nr. 19855, 19856 u. 19857). Sie zeigen die beiden Entwurfsalternativen für die Gestaltung der bogenförmigen Trennwand sowie einen Aufriß der im Erdgeschoß an gleicher Stelle eingezogenen Trennwand mit dem zugehörigen Grundriß. Darüber hinaus existiert eine weitere Zeichnung (Potsdam, SPSG, Plankammer, Inv.Nr. 19857), die ähnlich wie VSG 1.3.907 eine perspektivische Ansicht der vom Erdgeschoß zur Beletage bogenförmig aufsteigenden Treppe zeigt. Diese Darstellung wird zudem durch einen Grundriß ergänzt.
Das vorliegende Blatt steht am Ende des Entwurfsprozesses und hat Wilhelm II. vermutlich zur Genehmigung vorgelegen. Im Vergleich mit dem vorhergehenden Entwurf VSG 1.3.989 sind die drei Zonen nun deutlich voneinander geschieden. Während der Lambris erhöht wurde, wird der gläserne Mittelteil nun durch eine doppelten Säulenstellung korinthischer Ordnung gegliedert, an die sich seitlich die Türen anschließen. Die Säulen sind, die wie im Grundriß ersichtlich wird, in die Trennwand eingestellt und gliedern somit auch die Trennwand im Treppenhaus. Über dem Gebälk ist bis zum Bogenscheitel eine radial angelegte Stoffbespannung mit einem gerafften Oberteil ausgeführt. Hier besteht ein Unterschied zu dem Vergleichsblatt in der Potsdamer Plankammer (SPSG, Plankammer, Inv.Nr. 19855), das an dieser Stelle radial angeordnete bogenförmige Fenstersegmente zeigt. Abweichend ist zudem auch die Gestaltung der Sockelzone ausgeführt. Statt getrennter Säulenpostamente findet sich dort ein gemeinsamer Sockel. Zudem ist der Lambris unter den Türen zweigeteilt.
Stand: August 2007 [MH]


Literatur:
unpubliziert


Letzte Aktualisierung: 09.04.2015



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