2.12.1.4 - Kassel-Wilhelmshöhe, Entwurf zum Speisesaal zwischen den Treibhäusern, Grundriß mit Klappe



2.12.1.4 - Kassel-Wilhelmshöhe, Entwurf zum Speisesaal zwischen den Treibhäusern, Grundriß mit Klappe


Inventar Nr.: L GS 12486
Bezeichnung: Kassel-Wilhelmshöhe, Entwurf zum Speisesaal zwischen den Treibhäusern, Grundriß mit Klappe
Künstler: Heinrich Christoph Jussow (1754 - 1825), Architekt/-in, fraglich
Datierung: 1796 (vor)
Geogr. Bezug: Kassel-Wilhelmshöhe
Technik: Graphit, Feder in Schwarz
Träger: Papier
Wasserzeichen: "D & C BLAUW", Lilienwappen mit Krone
Maße: 39,2 x 53,5 cm (Blattmaß)
Maßstab: bezifferter Maßstab mit Maßeinheit "Fuß"
Beschriftungen: oben links: "Die Obern Fenster sind 5'-3" hoch im Falze" (Graphit)
unten mittig: "Die Weite der Thüren ist zwischen den Seulen / genommen, und wird das Futter noch / davon abgezogen. es bleibt folgl. eine / Thür von 4'-3'' nur 4' im lichten. / Die Höhe der Thüren mit dem Bogen ist 10 Fus mit der Futter Dicke folgl. 9'-10½ Zoll im lichten. / Die Höhe der obern Fenster 5 Fus der Runden Fenster 3 Fus." (Graphit)


Katalogtext:
Auf diesem Blatt ist der Grundriß des Mittelrisalits einer zweiflügeligen Gewächshausanlage zu erkennen. Es handelt sich um einen Entwurf für den kurfürstlichen Speisesaal, der etwa 1795 bis 1796 erbaut wurde (vgl. Potsdam, SPSG, Plankammer, Bestand Kassel XIV, Nr. 88/107). Konstruktive Elemente sind schwarz laviert, während die Glasflächen lediglich mit zwei dünnen Graphitstrichen angedeutet werden. Der Mittelrisalit ragt über die Fluchten der Flügel hinaus, nach vorne - zur Gartenseite - mit einem dreiseitigen verglasten Erker, nach hinten mit einem rechteckigen Abschluß, der einen separaten Raum bildet. Sonst gleicht der Mittelrisalit einer zentralen Halle, die quer zu den angrenzenden Flügeln liegt und über dreiflügelige Türen damit verbunden ist.
Die Raumaufteilung der Flügel war unterschiedlich, um verschieden stark belichtete Räume zu schaffen, in denen Pflanzen je nach ihrem Lichtbedarf überwintert werden können. Die Funktionsaufteilung ist jedoch gleich. Der vordere Teil mit der großen Glasfassade bildet das eigentliche Gewächshaus. Der hintere dient vor allem zur Wärmeversorgung. Dort stehen die Öfen - auf dieser Skizze in Graphit als längliche unterteilte Rechtecke dargestellt -, die von hier befeuert werden. Über Rohre, die im Mauerwerk bzw. in einem Fußbodensockel verlaufen, wird die Wärme im Glashaus verteilt. Der Rohrverlauf ist in den schwarz angelegten Wänden sehr gut nachzuvollziehen.

Text übernommen aus Katalog Kassel 1999/CD-Rom [HB]


Literatur:
Katalog Kassel 1999/CD-Rom


Letzte Aktualisierung: 08.09.2017



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