3.16.1.1 - Caldern, ev. Pfarrkirche, Bauaufnahme des Kirchturms, Grundrisse, Aufrisse und Schnitte
3.16.1.1 - Caldern, ev. Pfarrkirche, Bauaufnahme des Kirchturms, Grundrisse, Aufrisse und Schnitte
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Inventar Nr.:
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GS 18463 |
Bezeichnung:
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Caldern, ev. Pfarrkirche, Bauaufnahme des Kirchturms, Grundrisse, Aufrisse und Schnitte |
Künstler:
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Friedrich Stolberg (1892 - 1975), Zeichner/-in
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Datierung:
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1922 |
Geogr. Bezug:
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Caldern |
Technik:
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Graphit, Feder in Schwarz |
Träger:
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Karton |
Wasserzeichen:
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Maße:
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45 x 64,7 cm (Blattmaß)
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Maßstab:
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bezifferter Maßstab mit Maßeinheit "m", "1:50" |
Beschriftungen:
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oben mittig: "Turm der Kirche zu Caldern bei Marburg a.d.Lahn" (Feder in Schwarz) oben rechts: "II" (Feder in Schwarz) unten rechts: "aufgenommen 1922 / F. Stolberg" (Feder in Schwarz) verso: "Nr. 4" (Graphit) verso: "ROMANISCH-FRÜHGOTISCH ZIMMERWERK / UM 1250. SELTEN!" (Graphit)
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Katalogtext:
Friedrich Stolbergs Dissertation über die gezimmerten Turmdachhelme von Landkirchen im Lahngebiet (Stolberg 1923) beginnt chronologisch mit dem frühen 13. Jahrhundert. Darunter fällt die Pfarrkirche in Caldern, die ehemals zu einer um 1250 gegründeten Zisterzienserinnenabtei gehörte (Dehio Hessen 1982, S. 131f.). "Der in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts mitsamt der Kirche errichtete Helm ist eine Besonderheit, zählt er doch zu den sehr wenigen, unverändert gebliebenen Werken romanischer bzw. frühgotischer Zimmermannskunst", schreibt Stolberg in seiner Kurzfassung der Dissertation, in der die vorliegende Zeichnung auch abgebildet ist (Stolberg 1931, S. 6, Abb. 1).
Das großformatige Blatt, Tafel "II" der Doktorarbeit, präsentiert neben Aufrissen der West- und Südseite des Turmes einen einfachen Kirchengrundriß, der die Position des Turmes erläutert, eine perspektivische Ansicht von Südosten sowie Grundriß, Schnitt und Detailzeichnungen der Balkenkonstruktion.
Der Turmhelm über dem spätromanischen Westturm gliedert sich in das Glockenhaus mit Schallfenstern über einem Zeltdachstumpf, abgeschlossen von einem steilen Zeltdach mit Wetterfahne. An der Nordseite ist ein Erker mit Satteldach vorgebaut.
Schnitt, Grundriß und Details zeigen die Konstruktion des Gebälks, die Stolberg eingehend erläutert: "Die innere Versteifung des Zeltdaches besorgen der auf einem Überzug stehende Kaiserstiel und an ihm vorbeigeblattete Kehlbalken. Durchaus ungewöhnlicherweise sind die Feldsparren nicht an die Grate angeschiftet, sie streichen vielmehr schräg in der Fläche bis hinauf zur Helmspitze, was an den Balkenköpfen, beziehungsweise an den Rähmen schräge, komplizierte Blatt- und Klauenanschnitte ergibt, wiederum eine urtümliche, in den späteren Zeiten niemals wieder angewandte Bauart!" (Stolberg 1931, S. 6).
Stand: August 2007 [UH]
Literatur:
Stolberg 1931, Abb. 1
Letzte Aktualisierung: 15.06.2021
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