1.51.1.1 - Kassel, Friedrichstor, Entwurf, Grund- und Aufriß
1.51.1.1 - Kassel, Friedrichstor, Entwurf, Grund- und Aufriß
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Inventar Nr.:
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Marb. Dep. 251 |
Bezeichnung:
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Kassel, Friedrichstor, Entwurf, Grund- und Aufriß |
Künstler:
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Simon Louis Du Ry (1726 - 1799), Architekt/-in
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Datierung:
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1778 |
Geogr. Bezug:
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Kassel |
Technik:
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Graphit, Feder in Schwarz und Grau, grau laviert |
Träger:
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Papier |
Wasserzeichen:
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"C & I HONIG" |
Maße:
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34,5 x 107,1 cm (Blattmaß)
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Maßstab:
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zwei bezifferte Maßstäbe mit Maßeinheit "[Fu]ß" |
Beschriftungen:
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in der Darstellung: "1677/14", "K 408", "30" (Graphit) verso: "Staatsarchiv Marburg" (?; radiert) (Graphit)
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Katalogtext:
Wie in der endgültigen Ausführung sieht bereits Du Rys erster Entwurf von 1778 vor, die beiden das Tor flankierenden Gebäude mit der Traufseite parallel zum Friedrichsplatz zu stellen, um ihre begrenzende städtebauliche Wirkung zu steigern. Folglich werden auch die Zugänge zu den Bauten sowie die vorgelagerten Plattformen für die Aufstellung der Wache zum Platz hin orientiert. Um den Straßenraum der hier verlaufenden Bellevuestraße nicht zu verengen, sind die Bauten und der Zaun gegen die Aue zurückgesetzt.
Das Dekorum der beiden Wachthäuser mit durchgängig rustizierten Wänden und zwölf toskanischen Säulen leitet sich aus der Architekturtheorie und der gebauten Praxis her, die seit der Renaissance für Stadttore bevorzugt die robust-martialische toskanische bzw. dorische Ordnung einsetzte (Forssman 1961, S. 57-60). Die Grundrisse entsprechen denen der Wachen in Wilhelmsthal (vgl. Marb. Dep. 24).
Aus der Zeichnung wird außerdem deutlich, mit welchen Terrainschwierigkeiten sich Du Ry auch an dieser Stelle des Friedrichsplatzes auseinandersetzen mußte. Um das Gefälle zwischen den beiden Häuser auszugleichen, sah er eine Sockelzone vor, auf der sowohl ein Gebäude wie auch der Zaun zu stehen kommen sollten.
Das Blatt fällt durch das große Format von 106,2 cm Breite auf, für die zwei Papierbogen aneinander montiert werden mußten. Die zahlreichen Radierungen und in Graphit eingezeichneten Korrekturen und Änderungen deuten auf ein frühes Entwurfsstadium, in dem sich der Architekt eingehend mit der Bauaufgabe beschäftigte und verschiedene Lösungen erprobte.
Stand: September 2004 [GF]
Literatur:
Katalog Kassel 1979, Nr. 260, S. 208, Abb. 260
Letzte Aktualisierung: 08.09.2017