1.70.2.6 - Kassel, Garnisonkirche, Grundriß (Kopie)



1.70.2.6 - Kassel, Garnisonkirche, Grundriß (Kopie)


Inventar Nr.: GS 14610
Bezeichnung: Kassel, Garnisonkirche, Grundriß (Kopie)
Künstler: unbekannt
Datierung: um 1835
Geogr. Bezug: Kassel
Technik: Graphit, Feder in Schwarz und Grau, schwarz, grau und graugrün laviert
Träger: Papier
Wasserzeichen: -
Maße: 49,4 x 59,3 cm (Blattmaß)
Maßstab: bezifferter Maßstab ohne Maßeinheit
Beschriftungen: oben mittig: "Grundrisse / von der Hof- und Garnisonskirche hierselbst." (Feder in Schwarz)
oben rechts: "7,5" (Graphit)
rechter Rand: "Erklärung", "a, Stand für deselbige / Damen u. Standes- / herrschaften / b, Stand für die Minister / c, von der Genera- / lität / d, von den Offizieren / e, den Cadetten." (Graphit)
in der Darstellung: "1te Emporbühne", "Umfang = 0,05 m" (Feder in Schwarz)
in der Darstellung: Maßangaben (Graphit, Feder in Schwarz)
verso: "IV b.1.(2)" (Graphit)
verso: "73" (Farbstift in Schwarz)


Katalogtext:
Bei dieser Darstellung des Unter- und ersten Emporengeschosses der Garnisonkirche handelt es sich um eine durchgenadelte Kopie des Blattes von Johann Conrad Rudolph (GS 14609).
Das abweichend von der Vorlage in die Darstellung eingezeichnete Mauerwerk der Turmsubstruktion wurde, wie die dunklere Färbung in diesem Bereich verdeutlicht, erst nachträglich ergänzt. Bei anderen Abweichungen (s. Maueröffnungen an der Südseite, Ostmauer des Turmes) ist, wie ausgedünnte Partien zeigen, die Tinte durch Abkratzen entfernt worden. Auch beim veränderten Brüstungsverlauf im Ostteil der unteren Empore, der sich hier mit gerader Schmalseite und abgerundeten Ecken darstellt, wurde in gleicher Weise verfahren.
Die Darstellung der Südseite mit ihren fünf Maueröffnungen (eine Tür und vier Fenster) im Untergeschoß entspricht einem von Sallmann mit Sichtvermerk versehenen Entwurf (GS 14604), so daß vor dem Hintergrund eines Projekts zur verbesserten Belichtung des Kirchenraums von einem zeitlichen Zusammenhang beider Blätter ausgegangen werden kann. Auf der Höhe des Obergeschosses läßt sich anhand der beiden südöstlichen vermauerten Fensterlaibungen die Vorlage klar ablesen. Eine weitere Übereinstimmung mit der Rudolph-Zeichnung findet sich auch bei dem geschlossenen Mauerabschnitt im Obergeschoß des Turmjochs. Die nachträglich verzeichnete Öffnung der Turmostmauer auf Emporenhöhe mit zwei 2,35 m breiten Abschnitten entspricht der Ausführung auf dem von August Eggena mit einem Sichtvermerk versehenen Blatt (GS 14608).
Die Freitreppen an der Nordseite, zur Martini- und zur Barackenstraße hin, wurden später verworfen und sind im Grundriß durchgestrichen worden. Die erst nachträglich eingebaute Treppe innerhalb des Windfangs ist in Graphit ergänzt worden. Einen späteren Zusatz stellen auch die in Graphit eingetragenen Längen- und Breitenmaße dar. Am rechten Darstellungsrand findet sich - ebenfalls später hinzugefügt - eine Auflistung der auf Höhe der ersten Emporenbühne zu plazierenden privilegierten Besucher, die besondere Plätze für die Generalität, für die Offiziere und Kadetten sowie für Damen, Standesherrschaften und Ministern ausweist. Abweichend von der Rudolph-Zeichnung reicht der südöstliche Kirchenstand nicht an das Außenmauerwerk heran und ist nicht weiter unterteilt. Vermutlich ist der als Entwurf eingetragene Kirchenstand bei seiner Ausführung verändert worden.
Stand: September 2004 [MH]


Literatur:
unpubliziert


Letzte Aktualisierung: 20.09.2017



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