1.6.4.4 - Kassel, Bellevue-Marställe, Werkzeichnung zu einem Fassadengliederungselement, Seitenansicht
1.6.4.4 - Kassel, Bellevue-Marställe, Werkzeichnung zu einem Fassadengliederungselement, Seitenansicht
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Inventar Nr.:
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L GS 15372 |
Bezeichnung:
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Kassel, Bellevue-Marställe, Werkzeichnung zu einem Fassadengliederungselement, Seitenansicht |
Künstler:
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Leo von Klenze (1784 - 1864), Architekt/-in
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Datierung:
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1810 |
Geogr. Bezug:
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Kassel |
Technik:
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Feder in Grau |
Träger:
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Papier |
Wasserzeichen:
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Lilie über Wappenschild mit zwei Schrägbalken, darunter "C & I HONIG" |
Maße:
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30,1 x 49,3 cm (Blattmaß)
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Maßstab:
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bezifferter Maßstab mit Maßeinheit "Zoll" |
Beschriftungen:
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oben rechts: "Bl. 79." (Feder in Rot) unten rechts: "K" (Feder in Grau) in der Darstellung: "Gehauene Steine 18 Zoll hoch", "die Hälfte des Kämpferknauf's", "der Astragall läuft nur um den Kämpfer", "die hintere (sic) Pilaster springen 3 Zoll vor der rauen (?) Mauer vor", "diese 3 Glieder / verkragten sich um die / Kämpfer und Pilaster / und bilden fortlaufend das Gurtgesimse unter / den Fenstern" (Feder in Grau)
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Katalogtext:
Die vorliegende, aus dem Nachlaß Wolff stammende Werkzeichnung behandelt ein Fassadendetail der zum Bellevue-Schloß ausgerichteten Hauptfront der königlichen Marställe.
Leo von Klenze definierte hier das Pilasterkapitell der Sockelzone des Erdgeschosses, dessen Gesamtform auf dem ältesten bekannten Entwurf des Klenzes-Projekts anschaulich wird (StAM P II 9560/7). Laut Bezeichnungstext sollte sich der obere Teil, bestehend aus Leiste, Kyma und Abschlußplatte, um die Fassade verkröpfen, wobei er gleichzeitig das Gurtgesims bildet, das als Auflagefläche für die Lünettenfenster dient.
Die Bauarbeiten an diesem Gebäudeteil setzten im Sommer 1812 ein. Mit der Ausführung, die nicht nach Klenzes Plan erfolgte, wurde der Baukondukteur Rief, ein Mitarbeiter Grandjean de Montignys beauftragt (Buttlar 1986, S. 204; Katalog München 2000, S. 222, Kat.Nr. 22). Die Bauaufnahme von L. Schuwirth (StAM P II 9560/5) aus dem Jahr 1814 zeigt den Grundriß eines fünfachsigen Baus, der dem Stalltrakt am Aueabhang und der Reitbahn zur Hälfte vorgesetzt ist. Die Struktur der strebeartigen Wandvorlagen entspricht der Fassadengliederung der Reithalle (L GS 15094). Wie weit die Arbeiten bis zum Ende des Königreichs Westphalen vorangekommen waren, ist unklar.
Stand: September 2004 [MH]
Literatur:
unpubliziert
Letzte Aktualisierung: 08.09.2017