12.5.12.19 - Entwurf für ein "Bürgerhaus mit Kaufläden", Studienblatt, Aufriß



12.5.12.19 - Entwurf für ein "Bürgerhaus mit Kaufläden", Studienblatt, Aufriß


Inventar Nr.: L GS 15789
Bezeichnung: Entwurf für ein "Bürgerhaus mit Kaufläden", Studienblatt, Aufriß
Künstler: Johann Heinrich Wolff (1792 - 1869), Zeichner/-in
Datierung: 1826
Geogr. Bezug:
Technik: Graphit, Feder in Schwarz
Träger: Papier
Wasserzeichen: -
Maße: 32,9 x 47,4 cm (kl. Blatt 18 x 26,7 cm aufgeklebt) (Blattmaß)
Maßstab: -
Beschriftungen: unten mittig aufgeklebt: "Bürgerhaus mit Kaufläden" (Feder in Schwarz)
oben rechts: "Bl. 234" (Feder in Rot)
mittig unter der Darstellung: "A." (Feder in Schwarz)
rechts unter der Darstellung: "Wolff inv. 1826" (Feder in Schwarz)


Katalogtext:
Der 1826 datierte Entwurf für ein städtisches "Bürgerhaus mit Kaufläden" gehört zu einer Serie von insgesamt fünf Studienblättern, bestehend aus drei gleichartig beschrifteten Blättern mit aufgeklebten Aufrissen (L GS 15789 - L GS 15791) sowie zwei zugehörigen Grundrissen (L GS 15799, L GS 15800). Ebenso wie in der Folge von Landhaus-Studien (L GS 15783 - L GS 15788) basieren die Zeichnungen auf den von J.-N.-L. Durand vertretenen Entwurfsprinzipien. Auf seinem Blatt zum Thema "Belvedere et Pavillons" in den "Précis" (vgl. Durand 1802-1805, 1821 (2000), Bd. II, Taf. 8) findet sich ein Gebäude, das eine ähnliche Grundstruktur mit seitlich turmartig die Firsthöhe des Mittelbaus überragenden Pavillons aufweist.
Die Fensterachsen in den beiden unteren der drei Hauptgeschosse werden in den seitlichen Bauteilen durch rahmende Pilaster mit Gesims gegliedert, während im Mittelteil die großen Fensteröffnungen mit vier freistehenden Pfeilern durch die seitlichen Pilaster und die durchlaufenden Gesimse zu einem doppelstöckigen Loggia-Motiv zusammengefaßt werden. Eine Inschrift auf dem mittleren Faszienstreifen des unteren Gesimses und eine zentral darüber angebrachte Uhr sowie zwei große Kandelaber heben den Haupteingang besonders hervor, der somit als Zugang zu den Geschäftsräumen gekennzeichnet ist. Die seitlichen Eingänge sind neutral einzig durch Pilasterrahmen dekoriert. Die Beletage erhält durch die Bekrönung des Abschlußgesimses mit Akroterien zwischen geschwungenen Stäben (ähnlich L GS 15787) eine zusätzliche Betonung. Im zweiten Obergeschoß sind die Fenster mit schlichten, sich nach oben verjüngenden Bandrahmen wie in L GS 15784 versehen. Die turmartigen Eckpavillons werden in dem über das Dach hinausragenden Geschoß durch loggienartige Fensteröffnungen mit drei Interkolumnien betont.
Als zugehörig zu dem Aufriß konnte das Blatt L GS 15799 identifiziert werden, das zwei Grundrißvarianten für die drei Hauptgeschosse präsentiert.
Die sorgfältig durchgearbeitete Zeichnung steht möglicherweise im Zusammenhang mit der 1826 erfolgten Eröffnung einer Schule für Architekten durch Johann Heinrich Wolff. Ebenso wie die anderen Blätter der Serie könnte sie als Vorlage für den Unterricht gedient haben.
Stand: September 2004 [UH]


Literatur:
unpubliziert


Letzte Aktualisierung: 08.09.2017



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