8.25.2.1 - Neapel, Nachzeichnung des Kraters des Salpion, perspektivische Ansicht



8.25.2.1 - Neapel, Nachzeichnung des Kraters des Salpion, perspektivische Ansicht


Inventar Nr.: GS 6160
Bezeichnung: Neapel, Nachzeichnung des Kraters des Salpion, perspektivische Ansicht
Künstler: Heinrich Christoph Jussow (1754 - 1825), Zeichner/-in
Datierung: 1785/86
Geogr. Bezug: Neapel
Technik: Graphit, Feder in Graubraun, braun laviert
Träger: Papier
Wasserzeichen: keine Angabe
Maße: 30,3 x 22,3 cm (Blattmaß)
Maßstab: -
Beschriftungen: oben links: "II" oder "11" (Graphit)


Katalogtext:
Das Blatt zeigt den sog. Krater des Salpion (Grassinger 1991, S. 175-177, Nr. 19, Abb. 22-25), der vermutlich zu Beginn des 17. Jahrhunderts in Formia gefunden wurde. Dort diente er zunächst den Fischern als Poller zur Befestigung ihrer Boote, ehe er 1683 in der Kathedrale des nahegelegenen Ortes Gaeta als Taufbecken eine neue Verwendung fand. Seit 1805 befindet sich das Stück im Museum von Neapel.
Dargestellt ist die Übergabe des Dionysosknaben in die Obhut der Nymphen von Nysa. Die zentrale Gruppe mit Hermes, Dionysos und einer sitzenden Nymphe wird von zwei Reigenzügen gerahmt, die sich rechts an Hermes bzw. links an die Nymphe anschließen. Die Reigenzüge und die oberhalb der Figuren umlaufende Weinranke spielen auf die Funktion des Dionysos als Weingott an.
Die Nachzeichnung gibt das Original nur ungenau wieder. So ist der Fuß im Original unverziert und nicht mit einem Blattfries versehen. Die - von Jussow dargestellte - überhängende Lippe ist heute nicht mehr erhalten. Der Krater wurde seit 1683 in der Kathedrale von Gaeta als Taufbecken genutzt. Vermutlich wurden für diesen Zweck die Lippe sowie die Henkel samt Attaschen abgearbeitet (vgl. Grassinger 1991, S. 176).
Der flüchtig gezeichnete figürliche Fries weicht in den Details stark vom Original ab. Die oberhalb der Sitzenden angebrachte Künstlerinschrift fehlt in der Nachzeichnung ganz. All dies spricht dafür, daß Jussow nach einer - bisher nicht identifizierten - Vorlage gearbeitet hat (der Krater war z. B. in der 1719 erschienenen ersten Ausgabe der "Antiquité expliquée" von Bernard de Montfaucon abgebildet; vgl. Grassinger 1991, S. 177).

Text übernommen aus Katalog Kassel 1999/CD-Rom [WL]


Literatur:
Katalog Kassel 1999/CD-Rom


Letzte Aktualisierung: 09.04.2015



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