4.63.1.1 - Rotenkirchen, Fasanerie, Entwurf zu einem Wirtschaftsgebäude, Grund- und Aufriß

Katalogtext:
Der Entwurf zeigt insgesamt vier Varianten zu einem neu zu erbauenden Wirtschaftsgebäude für die Fasanerie in dem alten Braunschweigisch-Grubenhagenschen Amtssitz Rotenkirchen. Zwei verschieden breite, vom Aufbau und der Dekoration aber identische Gebäudetypen werden jeweils als Fachwerkbau mit sichtbarer Ziegelausmauerung und in verputzter Form vorgestellt. Während der Fachwerkbau sich unauffällig in die ländliche Bauweise eingepaßt haben wird, wirkt der verputzte Bau mit der Blendarkatur im Mittelrisalit und der sparsamen Gliederung durch Gesimse wesentlich anspruchsvoller. Diesen höheren Anspruch verdeutlicht auch die Bezeichnung des Putzbaus: "Wie obige Facade durch Berappung verschönert werden kann."
1817 wurde die Fasanerie, die ehemals in Celle betrieben, dann aber aufgegeben worden war, nach Rotenkirchen verlegt. Der Anlaß war der Amtsantritt des neuen Generalgouverneurs Adolf Friedrich Herzog von Cambridge, der sich zu Beginn seiner Tätigkeit in Hannover eine neue Fasanerie gewünscht hatte (im September 1817 wurde der Antrag des Oberhofmarschallamts für eine Einrichtung einer Fasanerie in Rotenkirchen durch den Prinzregenten genehmigt; die entsprechenden Quellen werden erwähnt in: Katalog Hannover 1988, S. 452f., Nr. 90).