11.6.6.1 - Entwurf zu einer Villa, perspektivische Ansicht, Querschnitt und zwei Grundrisse

Katalogtext:
Die sorgfältig ausgeführte, lavierte und kolorierte Zeichnung verbindet auf einem Blatt Aufriß, Schnitt und zwei Grundrisse zu einem Entwurf für eine Villa im Rundbogenstil.
Die symmetrisch angelegte, zweigeschossige Fassade wird geprägt von den beiden turmartigen semi-oktogonalen Eckpavillons mit begrünten Balkons, die den giebelbekrönten Mittelteil rahmen. Eine Lünette mit einer mehrfigurigen, farbig gefaßten Darstellung verbindet die beiden Seitentrakte und korrespondiert mit der zentral positionierten Kuppel im Obergeschoß des Gebäudes, die im Querschnitt erkennbar ist. Die beiden ebenfalls überwölbten Räume in den seitlichen Bauteilen geben dem Gebäudeschnitt im Zusammenspiel mit den separierten Dächern einen basilikalen Charakter. Aus den Grundrissen wird deutlich, daß der Bau um einen quadratischen Zentralraum konzipiert ist, der von zwei schmalen Seitentrakten begleitet wird, die an der Vorder- und Rückseite semi-oktogonal vorspringen. Der Eingang liegt auf der linken Seite, wobei sich hier rückseitig gleich das Treppenhaus anschließt. In dem zweiten rückwärtigen Raum ist die Küche vorgesehen. Die Funktion der Räume im Obergeschoß bleibt unklar.
Die in einem Klebeband Julius Eugen Ruhls aufbewahrte Zeichnung stammt der Signatur zufolge von dem Kasseler Hofbaumeister Georg Jatho, dessen Entwürfe vielfach in einem eher malerischen Stil gestaltet sind (vgl. Marb. Dep. 114).
Stand: August 2007 [UH]