3.74.1.1 - Lippoldsberg, ehem. Benediktinerinnenklosterkirche St. Maria und Georg (jetzt ev. Pfarrkirche), Bauaufnahme, Grundrisse auf zwei verschiedenen Geschoßhöhen



3.74.1.1 - Lippoldsberg, ehem. Benediktinerinnenklosterkirche St. Maria und Georg (jetzt ev. Pfarrkirche), Bauaufnahme, Grundrisse auf zwei verschiedenen Geschoßhöhen


Inventar Nr.: L GS 8174
Bezeichnung: Lippoldsberg, ehem. Benediktinerinnenklosterkirche St. Maria und Georg (jetzt ev. Pfarrkirche), Bauaufnahme, Grundrisse auf zwei verschiedenen Geschoßhöhen
Künstler: A. Reiße (tätig 2. H. 19. Jh.), Zeichner/-in
Datierung: nach 1861
Geogr. Bezug: Lippoldsberg
Technik: Graphit, Feder in Schwarz und Grau, grau laviert
Träger: Papier
Wasserzeichen: nicht ermittelbar
Maße: 64,1 x 46,6 cm (Blattmaß)
Maßstab: bezifferter Maßstab mit Maßeinheit "m"
Beschriftungen: oben mittig: "KIRCHE ZU LIPPOLDSBERG. / Grundrisse." (Feder in Schwarz)
oben rechts: "Blatt I." (Feder in Schwarz)
unten rechts: "aufg. u. gez. A. Reisse." (Feder in Schwarz)


Katalogtext:
Die als "Blatt I" ausgewiesene Zeichnung der vierteiligen, von Reiße vorgelegten Bauaufnahme zeigt zunächst zwei Grundrisse des Kirchenbaus, die auf zwei verschiedenen Geschoßhöhen abgenommen wurden.
Der spätromanische Kirchenbau wurde als kreuzförmige, dreischiffige Pfeilerbasilika angelegt, die, das vermittelt der obere Grundriß, komplett gewölbt ist. Im Osten wird der Bau von einem gleichartig strukturierten basilikalen Chor zu drei Schiffen und drei halbrunden Apsiden geschlossen. Im Westen wurde eine repräsentative Doppelturmfront mit leicht hervortretendem Mittelteil nach dem Vorbild des Fritzlarer Domes errichtet. Über eine an der Nordwestecke des Baues gelegene Wendeltreppe werden die Obergeschosse des Westbaus und der Nonnenchor erschlossen. Nach dem Vorbild der sächsischen Kirchen der Romanik gliedert ein gebundenes System den Kirchenraum, das das Vierungsquadrat zur Grundlage der inneren Struktur macht. Die Trennung zwischen den drei Schiffen des Langhauses wird dabei durch einen Stützenwechsel aus Haupt- und Zwischenpfeiler vorgenommen. Die Mitte des Westbaus und das erste Mittelschiffjoch nimmt als weiteres Charakteristikum dieses Baues eine ausgedehnte Nonnenempore ein, unter der eine kryptaartige, niedrige dreischiffige Halle ausgebildet ist. Ihre Dokumentation ist vermutlich der Grund für die Anfertigung von zwei Grundrissen. Auf der Erdgeschoßebene sind außer dem Stützen- und Wölbsystems dieses Bauteils nur die mehrschichtige Altarinsel und die zur mittleren Chorapside führende Dreistufentreppe von Belang.
Stand: August 2007 [MH]


Literatur:
unpubliziert


Letzte Aktualisierung: 08.09.2017



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