4.40.2.21 - Lübeck, Dom, Gestühlswange, Skizze, Ansicht und Profil



4.40.2.21 - Lübeck, Dom, Gestühlswange, Skizze, Ansicht und Profil


Inventar Nr.: Marb. Dep. 249,11
Bezeichnung: Lübeck, Dom, Gestühlswange, Skizze, Ansicht und Profil
Künstler: Georg Gottlob Ungewitter (1820 - 1864), Zeichner/-in
Datierung: 1848/49
Geogr. Bezug: Lübeck
Technik: Graphit
Träger: Papier
Wasserzeichen: -
Maße: 25,9 x 20,9 cm (Blattmaß)
Maßstab: -
Beschriftungen: in der Darstellung: Maßangaben (Graphit)


Katalogtext:
Das hier im Profil sowie in verschiedenen Details gezeigte Gestühl befand sich ehemals im Lübecker Dom. Von dem ursprünglich zahlreichen Ausstattungsstücken sind heute nur noch Reste des Chorgestühls aus der Mitte des 14. Jahrhunderts (drei hohe Seitenwangen), der Pastorenstuhl (wohl 3. Viertel des 15. Jhs.) sowie mehrere Wangenreste eines spätgotischen Gestühls des späteren 15. und des 16. Jahrhunderts erhalten (Dehio Hamburg/Schleswig-Holstein 1994, S. 445).
Ein besonderes Detail des hier von Ungewitter ausgeführten Gestühls, das in ähnlicher Form auch in der Sängerkapelle der Marienkirche sowie am Brauergestühl in der Jakobikirche in Lübeck vorkam, waren die ausdrucksvoll geschnitzten Köpfe oder Kopfmisericordien der Handknäufe an den Zwischenwangen, in denen - wie Hasse es für die Marienkirche beschreibt - "das städtische Augenmerk ihre Ebenbilder entdecken konnte". Der Kaufmann, der Ritter, der Priester, der Mönch, die Frau waren ebenso vertreten wie der Possenreißer und der Narr (Hasse 1983, S. 144f.). Gerade dieses Detail ist hier jedoch nur angedeutet. Ungewitters Interesse lag offensichtlich in der korrekten Erfassung der Konstruktion. In seitenverkehrter Anordnung ist die Seitenansicht der Zwischenwange im "Gothischen Musterbuch" (Ungewitter 1856/1861, Bd. II, Taf. 190,2) verwendet worden.
Eine ähnliche aufgebaute Gestühlswange dokumentierte Ungewitter mit dem Chorgestühl des Domes in Minden (s. Marb. Dep. 249,73).
Auf der Blattrückseite finden sich verschiedene Ornamentskizzen, die vermutlich mit Ungewitters Studien zu gotischen Beschlägen in Zusammenhang zu bringen sind (s. Ungewitter 1856/1861, Bd. I, Taf. 49, 50, 62).
Stand: August 2007 [MH]


Literatur:
unpubliziert


Letzte Aktualisierung: 08.09.2017



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