4.40.5.1 - Lübeck, St. Petri, Messinggrabplatte des Ratsherrn Johannes Klingenberg (recto); verschiedene Skizzen (verso)



4.40.5.1 - Lübeck, St. Petri, Messinggrabplatte des Ratsherrn Johannes Klingenberg (recto); verschiedene Skizzen (verso)


Inventar Nr.: Marb. Dep. 249,42
Bezeichnung: Lübeck, St. Petri, Messinggrabplatte des Ratsherrn Johannes Klingenberg (recto); verschiedene Skizzen (verso)
Künstler: Georg Gottlob Ungewitter (1820 - 1864), Zeichner/-in
Datierung: 1848/49
Geogr. Bezug: Lübeck
Technik: Graphit
Träger: Papier
Wasserzeichen: -
Maße: 31 x 23,5 cm (Blattmaß)
Maßstab: -
Beschriftungen: in der Darstellung: Erläuterung (Graphit)


Katalogtext:
Auf dem Blatt befindet sich die unvollständige Darstellung der Messinggrabplatte des 1356 verstorbenen Lübecker Ratsherrn Johann Klingenberg. Die formelhaft angelegte Figur wird in einer reich ornamentierten Spitzbogenstellung präsentiert, die von einer kleingliederigen Zierarchitektur mit den Einzeldarstellungen von Aposteln, Propheten und Heiligen umgeben ist (s. a. die Messingplatten der Bischöfe von Serken und von Mul, ebenfalls in der Lübecker Petrikirche).
Ungewitter bildet wie bei vielen seiner vor Ort entstandenen Dokumentationen das mittelalterliche Stück nur in Teilen ab und erspart sich so die Darstellung der symmetrisch zu ergänzenden Bereiche. So ist der linke Bereich der Grabplatte mit den in Doppelpaaren angeordneten Figuren, der umlaufenden Inschrift sowie der rahmenden Rankenwelle weitgehend vollständig vorhanden, wogegen auf der rechten Seite nur die Figuren, die hier allerdings vergrößert wiedergegeben werden, von Ungewitter abgezeichnet wurden. Möglicherweise hat er sich bei der Übertragung der Maße verrechnet, da die Figur des Ratsherrn fast an den oberen Blattrand stößt, so daß ein Teil der Platte nicht mehr unterzubringen war. Allerdings fehlte bereits in der Mitte des 19. Jahrhunderts der obere Abschluß der Platte mit einem Teil der Umschrift. Im Jahr 1942 wurde die Platte beim Brand der Petrikirche, zu deren Ausstattungsstücken sie gehörte, zerstört. Die Fragmente der wohl in Flandern gefertigten Grabplatte befinden sich heute im St. Annen-Museum in Lübeck (ehemals in der Sammlung des Museums für Kunst und Kulturgeschichte; Katalog Lübeck 1987, S. 84, Kat.Nr. 121).
Auf der Blattrückseite befinden sich diverse Skizzen von Profilen und verschiedenen anderen Details, die sich jedoch nicht auf die Darstellung auf der Vorderseite beziehen. In der Blattmitte ist die Skizze eines Grabsteins zu sehen, die möglicherweise mit Ungewitters Entwürfen zu Grabsteinen in Zusammenhang steht. Ähnlichkeiten zeigt der Entwurf eines Grabkreuzes mit satteldachartigem Schutz (s. Kat. "Ein dreiseitiger Grabstein", Taf. 34,1-2, 1850-1853).
Stand: August 2007 [MH]


Literatur:
unpubliziert


Letzte Aktualisierung: 08.09.2017



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