3.37.1.1 - Gertenbach, Pfarrhaus, Grund- und Aufrisse (Kopie)



3.37.1.1 - Gertenbach, Pfarrhaus, Grund- und Aufrisse (Kopie)


Inventar Nr.: Marb. Dep. II, 307
Bezeichnung: Gertenbach, Pfarrhaus, Grund- und Aufrisse (Kopie)
Künstler: Michael Heinrich Oestreich (tätig um 1845), Zeichner/-in
Datierung: 1845
Geogr. Bezug: Gertenbach
Technik: Graphit, Feder in Schwarz
Träger: Papier
Wasserzeichen: "J WHATMAN"
Maße: 34,3 x 48,8 cm (Blattmaß)
Maßstab: bezifferter Maßstab mit Maßeinheit "Fuß"
Beschriftungen: oben mittig: "Plan des neuen Pfarrhauses zu Gertenbach, Kreises Witzenhausen." (Feder in Schwarz)
unten rechts: "Allendorf am 20ten Juni 1833. / (gez:) Matthei. / Copirt im Septemb: 1845 / Oestreich." (Feder in Schwarz)
unten rechts: "vidt Matthei / Landbaumeister" (Feder in Schwarz)


Katalogtext:
Das Blatt ist eine Kopie der Originalbauzeichnung, die der Landbaumeister Matthei in Allendorf am 20. Juni 1833 angefertigt hat und die von Michael Heinrich Oestreich im September 1845 kopiert wurde. Dargestellt sind die Haupt- und Seitenansicht sowie die Grundrisse des Ober-, Unter- und Kellergeschosses des 1833 neu erbauten Pfarrhauses in Gertenbach.
Es handelt sich um ein zweigeschossiges Fachwerkgebäude auf einem massiven Kellergeschoß mit fünf Fensterachsen und einem Satteldach, in das drei halbkreisförmige Dachgauben eingesetzt werden sollten. Die schlichte Fassade zeigt lediglich zwei umlaufende Putzfriese. Eine zweiflügelige Treppe führt zur Haustür.
Der mit Kappen eingewölbte Keller umfaßt nur die Hälfte des Erdgeschosses und konnte durch eine schmale Treppe vom Erdgeschoß aus erreicht werden. Ein Längsschnitt erläutert die Gewölbekonstruktion. Jedes Geschoß ist durch eine Mittellängswand zweigeteilt. Im Erdgeschoß gelangt man zunächst in einen schmalen Flur, der zur Treppe mit einem Nebenausgang führte, neben der ein Abort geplant ist. Der linke Teil des Geschosses nimmt nach vorne die Gesindestube und nach hinten Küche und Speisekammer auf. Der rechte Teil umfaßt eine Wohnstube und eine kleinere Kammer im hinteren Bereich.
Im Obergeschoß wird im Prinzip die Aufteilung wiederholt, nur daß hier zusätzlich zwei Scherwände eingezogen werden sollten, um zusätzliche Räume zu erhalten.
Das Pfarrhaus ist anscheinend erst 1836 erbaut worden. Das Gebäude erhielt als Wetterschutz eine Schindelverkleidung. Später ist zur Vorderseite ein Dacherker aufgesetzt worden.
Das Gebäude gehört zum geläufigen Bautyp eines Pfarrhauses in Nordhessen, der nur im Detail variiert wurde (vgl. Heiligenrode, Marb. Dep. II, 319, oder Harmuthsachsen, Marb. Dep. II, 310).
Stand: September 2007 [TA]


Literatur:
unpubliziert


Letzte Aktualisierung: 08.09.2017



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