3.58.2.2 - Hofgeismar-Gesundbrunnen, Schloß Schönburg, Entwurf zum Erdgeschoß, Grundriß



3.58.2.2 - Hofgeismar-Gesundbrunnen, Schloß Schönburg, Entwurf zum Erdgeschoß, Grundriß


Inventar Nr.: lfd. Nr. 6844
Bezeichnung: Hofgeismar-Gesundbrunnen, Schloß Schönburg, Entwurf zum Erdgeschoß, Grundriß
Künstler: Simon Louis Du Ry (1726 - 1799), Architekt/-in
Datierung: um 1787
Geogr. Bezug: Bad Gesundbrunnen (Hofgeismar)
Technik: Graphit, Feder auf Schwarz
Träger: Papier
Wasserzeichen: -
Maße: 22,8 x 41,7 cm (Blattmaß)
Maßstab: bezifferter Maßstab mit Maßeinheit "fus"
Beschriftungen: oben links: "a" (Feder in Schwarz)
oben mittig: "Unterste Etage des Neu zu bauenden Hauses beym Hofgeismarischen brunnen." (Feder in Braun)
rechts: zwei Berechnungen (Graphit, Feder in Braun)
in der Darstellung: Benennung der Räumlichkeiten (Graphit; Feder in Braun)


Katalogtext:
Die Zeichnung Du Rys für das Erdgeschoß des 1787-1790 für Landgraf Wilhelm IX. errichteten Schlößchens Montchéri, später Schönburg, zeigt einen noch nicht endgültigen Stand im Planungsprozeß. Nachträgliche Rasuren, Korrekturen und Ergänzungen verdeutlichen, daß noch zahlreiche Änderungswünsche hinsichtlich der Raumnutzung und -größen bestanden. Möglicherweise hat hier der Auftraggeber selbst, wie auch in anderen Fällen, in den Entwurf seines Architekten eingegriffen und seine Vorstellungen durch Eintragungen in Graphit zum Ausdruck gebracht. Der Vergleich mit späteren Bauaufnahmen (vgl. Marb. Dep. 255c u. Marb. Dep. II, 206) belegt, daß diese Angaben, die das ursprüngliche Konzept stark veränderten, von Du Ry weitgehend befolgt wurden; lediglich die Abtrennung eines Boudoirs von der ersten Garderobe in der Nordwestecke (links) unterblieb.
Das prominent hinter dem Saal plazierte große Schlafzimmer wurde, offensichtlich über eine Zwischenlösung im benachbarten Kabinett, in die nordöstliche Ecke verlegt und durch ein nun von dem neuen Hauptzugang an der nordöstlichen Längsseite angeordnetes Vestibül und Treppenhaus ersetzt. An die Stelle eines Kabinetts neben dem Saal trat die anfänglich in diesem Geschoß nicht eingeplante Bibliothek.
Das Blatt, dem eine besondere Bedeutung für die Baugeschichte des Schlößchens zukommt, weist den für Simon Louis Du Ry charakteristischen flüchtigen und nachlässigen Zeichenstil auf, was in diesem Fall auch den Verzicht auf die übliche farbliche Differenzierung von Stein- und Fachwerkwänden einschließt.
Stand: Mai 2005 [GF]


Literatur:
Röhring 1989/1, S. 17, Abb. S. 18, Anm. 26


Letzte Aktualisierung: 08.09.2017



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