11.13.6.2 - Entwurf für eine Monstranz, Vorderansicht und Schnitt



11.13.6.2 - Entwurf für eine Monstranz, Vorderansicht und Schnitt


Inventar Nr.: L GS 14999
Bezeichnung: Entwurf für eine Monstranz, Vorderansicht und Schnitt
Künstler: Hugo Schneider (1841 - 1925), Zeichner/-in
Datierung: 1865
Geogr. Bezug:
Technik: Graphit, Feder in Schwarz, koloriert
Träger: Papier
Wasserzeichen: -
Maße: 67,9 x 48,7 cm (Blattmaß)
Maßstab: -
Beschriftungen: unten rechts in der Darstellung: "Aachen 1865 / H. Schneider Architekt." (Feder in Schwarz)
unten rechts in der Darstellung: "Aachen 1865 / H. Schneider Architekt." (Feder in Schwarz) mit Bleistift "GS 14999" und "GS 12325"


Katalogtext:
Die kolorierte Federzeichnung zeigt den Entwurf für eine Retabelmonstranz in neoromanischen Formen. Die Monstranz entwickelt sich über einem runden Grundriß mit hoher, leicht eingezogener Zarge und flach gewölbtem Fuß, auf dem Niello-Medaillons vorgesehen sind. Der am unteren Ende ausgestellte und mit Palmettendekor und Edelsteinbesatz versehene Schaft weist in seiner Mitte einen hohen, doch nur wenig vorstehenden Nodus auf, der ebenfalls mit Edelsteinen und mit vier weiteren Niello-Medaillons versehen ist. Das dem Betrachter zugewandte Medaillon zeigt einen Bischof in Halbfigur. Ein Blattkapitell, dessen Kämpferplatte den runden Grundriß des Schaftes in einen quergelagerten Vielpaß überführt, leitet zum Expositoriumsaufbau über. Dieser ist über quadratischem Grundriß ausgeführt. Eine reich verzierte Kreuzform mit Rankenwerk vor blau emaillierten Flächen in einer edelsteinbesetzten Rahmung faßt das Schaugefäß ein, dessen Glas die Umrisse eines von einem Quadrat durchschossenen Vierpasses aufweist. Auf den Kreuzarmen und der Spitze des Kreuzstamms sitzen schreinartige Figurennischen auf, in denen unter reich verzierten Giebeln links Maria, rechts Johannes zu Füßen des in der Mitte erhöht dargestellten thronenden Christus zu sehen sind. Knäufe und Kämme zieren die Dächer des Aufbaus wie auch die Enden der Kreuzarme.
Der Entwurf könnte in Zusammenarbeit mit der Aachener Goldschmiedewerkstatt August Witte entstanden sein, mit der Schneider in jenen Jahren zusammenarbeitete. Noch 1879/80 entwarf Schneider eine Scheibenmonstranz, die Witte für die Aachener Pfarrkirche St. Jakob anfertigte (vgl. L GS 18234). Ob auch dieser Entwurf zur Ausführung bestimmt war, ist unklar; da sich der aufwendig kolorierte Entwurf aber im Nachlaß Schneider befindet, ist davon nicht auszugehen.
Stand: September 2007 [LK]


Literatur:
  • Dagmar Preising: Aachener Kunstblätter, Band 64 2006-2010. Aachen 2011.


Letzte Aktualisierung: 09.05.2022



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