3.44.4.3 - Hanau, Kaserne, Entwurf zum Mittelbau, Aufriß



3.44.4.3 - Hanau, Kaserne, Entwurf zum Mittelbau, Aufriß


Inventar Nr.: GS 8089
Bezeichnung: Hanau, Kaserne, Entwurf zum Mittelbau, Aufriß
Künstler: Julius Eugen Ruhl (1796 - 1871)
Hermann Friedrich Wagner (1828 - 1895), Zeichner/-in
Datierung: um 1855
Geogr. Bezug: Hanau
Technik: Graphit, Feder in Schwarz, rot und braun laviert
Träger: Papier
Wasserzeichen: nicht ermittelbar
Maße: 100,5 x 67,6 cm (Blattmaß)
Maßstab: bezifferter Maßstab ohne Maßeinheit
Beschriftungen: oben rechts: "Kaserne zu Hanau. / Ein Theil der Mittelfront. / H. Wagner." (Farbstift in Rot)
in der Darstellung: "Dachfirst"; "Projectirte Walmlinie" (Graphit)
verso: "Hanau"; "Hb 12"; "Q" (Graphit)


Katalogtext:
Der von dem Baueleven Wagner auf einem großformatigem Blatt, das auf Leinen aufgezogen ist, mit hohem zeichnerischen Aufwand angefertigte Blatt zeigt im Ausschnitt einen Teil der "Mittelfront" auf der Grundlage des Entwurfs LGS 13858. Noch stärker als dort wird hier die Beibehaltung des bestehenden Gebäudes sichtbar, von dem nun nicht nur die Geschosse und Achsen sowie die Freitreppe, sondern auch die Formen und Rahmungen der Fenster und sogar die gequaderte Portaleinfassung einschließlich der Balkonkonsolen erhalten bleiben sollten. Der neue Balkon mit Maßwerkbrüstung ist dagegen gänzlich aufgegeben und auf eine Fensterbrüstung mit Rechteckfeldern reduziert. Durch Verzicht auf das Gesims über dem jetzt aufwendiger gestalteten Obergeschoßfenster und durch den etwas steiler und höher ausgebildeten, reich mit Maß- und Laubwerk geschmückten Staffelgiebel wird die Mittelachse stärker akzentuiert. An der dargestellten Dachgaube erscheinen ebenfalls ein getreppter Giebel und der Laubwerkschmuck. Für die Turmbauten auf polygonalem Grundriß mit Zinnenkranz auf Konsolen sind die Wiederholung der aufwendig gerahmten Fenster der Mittelachse in etwas kleinerem Format sowie ein Rundfenster mit Dreischneußmaßwerk im leicht geböschten Sockel vorgesehen. Inspiriert von mittelalterlicher italienischer Architektur wirkt der Gedanke, das Erdgeschoß der Türme mit horizontalen Streifen im Wechsel von Rot und Weiß zu versehen. Dieses Motiv findet sich bei Ruhl mehrfach im Zusammenhang mit historisierenden Entwürfen (vgl. L GS 13656 oder L GS 13723).
In die Zeichnung sind von Ruhl an mehreren Stellen Korrekturen und Ergänzungen in Graphit eingetragen worden, von denen die an der Uhr mit dem Datum "2/9.59" versehen ist.
Stand: August 2007 [GF]


Literatur:
Lohr 1984, S. 108


Letzte Aktualisierung: 20.09.2017



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