11.3.3.7 - Unbekanntes Kasernengebäude, Entwurf, Grund- und Aufrisse



11.3.3.7 - Unbekanntes Kasernengebäude, Entwurf, Grund- und Aufrisse


Inventar Nr.: GS 15931
Bezeichnung: Unbekanntes Kasernengebäude, Entwurf, Grund- und Aufrisse
Künstler: unbekannt
Datierung: um 1830
Geogr. Bezug:
Technik: Graphit, Feder in Schwarz
Träger: Papier
Wasserzeichen: "HGS"
Maße: 40,6 x 34,2 cm (Blattmaß)
Maßstab: -
Beschriftungen: verso: "Museum"; "H 110"; "III E"; "III E 16"; Berechnungen (Graphit)


Katalogtext:
Die nicht vollendete Zeichnung zeigt drei Aufriß- und Grundrißvarianten zu einem klassizistischen Kasernenbauprojekt für eine Kavallerieeinheit. Möglicherweise handelt es sich um verschiedene Vorschläge für nur ein Gebäude einer größeren Anlage, da zwar jeweils Räumlichkeiten für 92 Pferde vorgesehen sind, aber nicht in ausreichendem Umfang für die zugehörigen Soldaten. Dafür sprechen auch die verso befindlichen Zahlenaufstellungen, aus denen auf eine Stärke von 290 Mann zu schließen ist. Die Entwürfe lassen sich bisher mit keinem Kasernenbau eindeutig in Verbindung bringen; die im alten Inventar des Kupferstichkabinetts ("KASSEL […] III. / E Kasernen", Inv.Nr. H 110) vorgenommene Beschreibung als "Ansichten der verschiedenen Flügel" der Kasseler Artilleriekaserne trifft nicht zu.
In zwei Versionen sind in der Mitte des 31 bzw. 37 Achsen umfassenden eingeschossigen Gebäudes neun- und siebenachsige höhere und leicht vortretende Bauteile plaziert, während der dritte Entwurf je zwei fünfachsige Pavillons zu zwei Geschossen an den beiden Enden zeigt. Im Erdgeschoß finden sich in allen Varianten außer den Ställen noch weitere Funktionsräume, darunter zwei Schmieden mit überdachten Vorplätzen an den Schmalseiten. Die Zimmer in den Obergeschossen sind als Dienst- und Unterkunftszimmer anzusehen.
Die Art der Gruppierung der Baukörper, zu deren in Feder ausgeführten Varianten noch weitere in Graphit einskizziert sind, sowie bestimmte Gestaltungselemente der Fassaden wie die breiten Stockwerkgesimse, die dreifach gekuppelten oder zweifach gruppierten Fenster und die Tore mit scheitrechtem oder segmentbogigen Stürzen finden sich bei Kasernenentwürfen und -bauten von Johann Conrad Bromeis (vgl. Holtmeyer 1923, Taf. 324,1 u. 3 sowie Marb. Dep. II, 95 u. Marb. Dep. II, 101). Der Zeichenduktus spricht jedoch gegen eine Zuschreibung des Blattes an diesen Architekten, doch dürfte der Zeichner dem Umkreis von Bromeis zuzuordnen sein.
Stand: August 2007 [GF]


Literatur:
unpubliziert


Letzte Aktualisierung: 29.06.2022



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