4.18.2.4 - Eisenach, kath. Pfarrkirche St. Elisabeth, Entwurf, Ansicht von Süden



4.18.2.4 - Eisenach, kath. Pfarrkirche St. Elisabeth, Entwurf, Ansicht von Süden


Inventar Nr.: L GS 15594
Bezeichnung: Eisenach, kath. Pfarrkirche St. Elisabeth, Entwurf, Ansicht von Süden
Künstler: Hugo Schneider (1841 - 1925), Architekt/-in
Datierung: 15.04.1885
Geogr. Bezug: Eisenach
Technik:
Träger: Papier auf blauem Karton
Wasserzeichen: -
Maße: 55 x 39 cm (Blattmaß)
Karton 66 x 49 cm (Blattmaß)
Maßstab: bezifferter Maßstab mit Maßeinheit "m", "1:100"
Beschriftungen: oben links: "Entwurf zur St. Elisabethen-Kirche / für / Eisenach" (Feder in Schwarz und Rot)
oben rechts: "Bl. 3" (Feder in Schwarz und Rot)
unten rechts: "Kassel d. 15. April. 1885. / H Schneider / G. Kegel" (Feder in Schwarz, Rot und Graphit)
unten mittig: "Choransicht" (Feder in Schwarz und Rot)


Katalogtext:
Die vorliegende Zeichnung gehört zu den Entwürfen, die Hugo Schneider für die St. Elisabethkirche in Eisenach anfertigte. Gezeigt wird die Südansicht mit dem Chorabschluß. Von dem in der Mittelachse des Kirchenbaus angelegten Chorraum zeigt Schneider in seiner Ansicht drei Wände des Chorpolygons, die von zweibahnigen Maßwerkfenstern mit abschließendem Okulus durchbrochen sind, deren Bleiverglasung in den Motiven nur vage angedeutet wird. Zwischen den Fensterbahnen erstrecken sich zwei Strebepfeiler über einem bis zu den Sohlbänken heraufgeführten Sockel, die, mehrfach abgestuft und mit Wasserschlägen versehen, unterhalb des Traufgesimses in der Mauerfläche auslaufen. Die beiden äußeren Strebepfeiler werden nicht vollständig herabgeführt, sondern verschmelzen mit den an den Chor angrenzenden Nebenbauten auf Höhe der Trauflinie. In symmetrischer Anlage zum Chorraum entwickeln sich die beiden in Form von Seitenkapellen ausgeführten Nebenbauten über einem Sockelgeschoß, dessen Höhe unterhalb des Chorsockels bleibt und das durch ein umlaufendes Gesims in der Sohlbankzone abgeschlossen wird. Oberhalb des Gesimes folgen jeweils zwei schmale Spitzbogenfenster, die nicht sehr detailliert dargestellt sind. Die Trauflinie der Nebenräume liegt knapp unterhalb der halben Raumhöhe des Chores. Die abschließenden Spitzdächer überschreiten mit ihrer Dachzier die Trauflinie von Chor und Querhaus nur leicht. Entsprechend der Choranlage entwickeln sich zwischen den Polygonwänden der Anbauten schlichte Strebepfeiler, die in zwei Abstufungen zur Traufe hin plan im Mauerwerk auslaufen. Der völlig identische äußere Aufbau der beiden Anbauten läßt deren unterschiedliche Nutzung als Marienkapelle (östlich) und Sakristei (westlich) nicht erahnen.
Südlich an den Chor- und die Anbauten anschließend folgt das hoch aufgeführte Querhaus, von dem lediglich die obersten Mauerpartien sowie das steile Satteldach gezeigt werden. Ein unterhalb des Traufgesimses verlaufender Spitzbogenfries, der auch den Chor umläuft, bleibt das einzige ornamentale Dekorationselement des ansonsten schlichten Außenbaus.
Ein hoher Dachreiter mit einem offenen, aus Spitzbogenarkaden gebildeten Unterschoß und hohem, schlankem Spitzdach erhebt sich mittig über dem Querschiff. Weiter nördlich schließt sich der Kirchturm an, von dem das obere Turmgeschoß, die Galerie sowie der hohe steinerne Turmhelm mit abschließender Turmzier dargestellt sind.
Trotz einiger in Graphit angelegter Schraffuren, mit denen der Schattenwurf des Mauerwerks wiedergegeben werden sollte, kommt die Plastizität, die die einzelnen Bauglieder besitzen, nicht zum Ausdruck. Im Vordergrund steht hier die Planparallelität des Aufrisses ohne Perspektive.
Stand: September 2007 [LK]


Literatur:
unpubliziert


Letzte Aktualisierung: 08.09.2017



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