4.18.2.11 - Eisenach, kath. Pfarrkirche St. Elisabeth, Entwurf für die Kanzel, Ansicht, Schnitt und Untersicht



4.18.2.11 - Eisenach, kath. Pfarrkirche St. Elisabeth, Entwurf für die Kanzel, Ansicht, Schnitt und Untersicht


Inventar Nr.: L GS 15608
Bezeichnung: Eisenach, kath. Pfarrkirche St. Elisabeth, Entwurf für die Kanzel, Ansicht, Schnitt und Untersicht
Künstler: Hugo Schneider (1841 - 1925), Architekt/-in
Datierung: 1886
Geogr. Bezug: Eisenach
Technik: Graphit, Feder in Schwarz, blau, grau und rosa laviert
Träger: Karton
Wasserzeichen: -
Maße: 46 x 63 cm (Blattmaß)
Maßstab: -
Beschriftungen: oben links: "7" (Farbstift in Rot)
unten rechts: "Kanzel für die / St. Elisabeth-Kirche / zu Eisenach" (Feder in Schwarz)
unten rechts: "Cassel 1886 / H. Schneider" (Feder in Schwarz)


Katalogtext:
Über das Blatt sind ein Horizontalschnitt, eine Seitenansicht, eine Untersicht sowie zwei Vertikalschnitte zur Kanzel in der Elisabethkirche in Eisenach verteilt.
Der Horizontalschnitt in der oberen linken Blattecke ist auf Höhe der Kanzelbrüstung angelegt und zeigt in den blau lavierten Partien die steinerne Brüstung der Kanzel, die in ihrer Grundform oktogonal ausgeführt ist und sich mit zwei Seiten des Oktogons zum Treppenaufgang öffnet. Die geschwungene Treppe mit ihren sieben Stufen ist in der Aufsicht dargestellt. Das an die Kanzel angrenzende Mauerwerk des südwestlichen Chorpfeilers ist in der Zeichnung rot laviert.
Ein weiterer Horizontalschnitt durch den Kanzelpfeiler mit der unteren Ansicht des Kanzelkorbs schließt sich in der unteren linken Blattpartie an. Der Schnitt verdeutlicht die Ausführung des Kanzelunterbaus als Bündelpfeiler, der von acht Diensten, genauer ausgekehlten Rippen, umgeben ist, die über eine Abstufung hinweg zum Rand des Kanzelkorbs geführt werden.
Den Hauptteil des Blattes nimmt die Ansicht der Kanzel von Osten ein. Die Kanzel erhebt sich über einem oktogonalen, zweistuftigen Sockel, aus dem sich der von acht Diensten umgebene Pfeiler entwickelt. Die Dienste begleiten den nach oben auskragenden Pfeiler, verlaufen anschließend über den ausschwingenden Ansatz des Kanzelkorbs hinweg und bilden auf den Außenseiten der Kanzel ein Blendmaßwerk aus, das zur Brüstung hin in eine Dreipaßform ausläuft. Zwischen den Rippen entwickelt sich im Fußbereich des Kanzelkorbs ein weit ausladendes Kaffgesims über einer Hohlkehle. Plastisch aus dem Stein herausgearbeitetes Eichenlaub in den Zwickeln über den Dreipaßarkaden bildet das einzige ornamentale Zierelement an der Kanzel. Ob eine Fassung der Blendarkaden geplant war, ist der Zeichnung nicht zu entnehmen.
Erschlossen wird die Kanzel über die südlich ansetzende, gedrehte steinerne Treppe, die von einem schlichten, aus schlanken Metallstäben mit zentralen Knäufen und einem einfachen Handlauf bestehenden Geländer begleitet wird. Unterhalb des Kanzelkorbs ist die den Gemeinderaum vom Chorraum trennende Kommunionbank im Schnitt angedeutet.
Auf dem rechten Blattdrittel sind zwei Vertikalschnitte durch den Kanzelkörper angeordnet, wobei der linke auf der Ebene zwischen den Diensten und der rechte durch die Dienste des Kanzelsockels gelegt wurde.
Nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil wurde die Kanzel 1965 zusammen mit dem Hochaltar demontiert und blieb nicht erhalten.
Stand: September 2007 [LK]


Literatur:
unpubliziert


Letzte Aktualisierung: 08.09.2017



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