4.35.1.3 - Köln, Dom, Detailskizzen des Chorgestühls, Zierelemente, Bauaufnahme (recto); Sockel und Abschlußprofile (verso)



4.35.1.3 - Köln, Dom, Detailskizzen des Chorgestühls, Zierelemente, Bauaufnahme (recto); Sockel und Abschlußprofile (verso)


Inventar Nr.: GS 12354
Bezeichnung: Köln, Dom, Detailskizzen des Chorgestühls, Zierelemente, Bauaufnahme (recto); Sockel und Abschlußprofile (verso)
Künstler: Hugo Schneider (1841 - 1925)
Datierung: 1863
Geogr. Bezug: Köln
Technik: Graphit, beige laviert
Träger: Papier
Wasserzeichen: -
Maße: 28,5 x 22,5 cm (Blattmaß)
Maßstab: -
Beschriftungen: unten rechts: "Chorstühle / Cölner Dom 1863." (Graphit)
oben links: "7" (Graphit)
in der Darstellung: "No 1"; "No 2" (Graphit)
verso: "Chorstühle Cöln" (Graphit)
verso: "6" (Graphit)


Katalogtext:
Ein Jahr nach seinem Eintritt in die Dombauhütte zu Köln fertigte Hugo Schneider Skizzen von Zierelementen des Kölner Chorgestühls an. Das vom Beginn des 14. Jahrhunderts stammende Chorgestühl zeichnet sich durch einen reichgeschnitzten Schmuck aus Laubwerk sowie Tier- und Menschenfiguren aus. Die hier neben den Miserikordien festgehaltenen Vierpässe treten am Chorgestühl als Rahmungen an den niedrigen Abschlußwänden und an den durchlaufenden Holzbohlen unter den Sitzen auf.
Auf dem vorliegenden Blatt sind Skizzen zu einer Miserikordie und vier Vierpässen versammelt. Die Miserikordie wird durch eine Tänzerin in Rückenansicht geschmückt, die mit einem Unterkleid und einem ärmellosen Obergewand bekleidet ist. Ihr Körper ist S-förmig geschwungen. Von den hocherhobenen, zur Seite gestreckten Armen fällt ein Stoffschleier in tiefen Faltenschüsseln herab.
Die oberen beiden der vier Vierpässe zeigen Kampfszenen. In der linken Szene kämpft ein Ritter mit Schwert und Schild gegen einen Drachen. Die Darstellung des Drachenkampfes ist hier im mittelalterlichen Sinne als Kampf gegen das Böse, den Teufel zu verstehen. Dieser Szene beigeordnet ist die Darstellung von Samsons Löwenkampf. Samson, mit einem hochgeschürzten Rock und einem turbanartig um den Kopf geschlungenen Tuch, sitzt auf dem Rücken des Löwen und reißt dessen Kiefer auseinander. Im heutigen Zustand sind diese beiden Szenen im unteren Drittel sehr stark durch Wurmfraß beschädigt. Da Schneider die Szenen vollständig wiedergibt, hat er die Schmuckform entweder in unbeschädigtem Zustand sehen können oder in seiner Skizze die fehlenden Elemente frei ergänzt.
Die unteren beiden Vierpässe zeigen Weinlaubblätter, wobei bei der linken Schmuckform vier große Weinlaubblätter unterhalb eines zentral angeordneten Blattes herauswachsen, während beim rechts dargestellten Vierpaß sich vier kleine Blätter zum Zentrum hin neigen.
Im oberen linken Bereich des Blattes hält Schneider die Rahmung der Vierpässe sowie im Schnitt die rahmende Kehle mit einigen Maßangaben fest.
Auf der Rückseite des Blattes sind Aufmaße zu den Sockeln und Abschlußprofilen des Chorgestühls mit einigen Maßeintragungen versammelt.
Stand: September 2007 [LK]


Literatur:
unpubliziert


Letzte Aktualisierung: 25.11.2022



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