4.47.6.1 - München, Saalkirche, Grundriß, Aufriß und Schnitt (Nachzeichnung?)



4.47.6.1 - München, Saalkirche, Grundriß, Aufriß und Schnitt (Nachzeichnung?)


Inventar Nr.: GS 18350
Bezeichnung: München, Saalkirche, Grundriß, Aufriß und Schnitt (Nachzeichnung?)
Künstler: Julius Eugen Ruhl (1796 - 1871), Zeichner/-in
Datierung: 1830-1850
Geogr. Bezug: München
Technik: Graphit, Feder in Schwarz, auf Transparent
Träger: Papier
Wasserzeichen: -
Maße: 48,3 x 36,2 cm (Blattmaß)
Maßstab: zwei bezifferte Maßstäbe mit Maßeinheit "F"
Beschriftungen: unten rechts: "Kirche von Fench(?) in München / erfunden" (Graphit)
unten rechts: "Sähringer(?) gez.(?) / München" (Graphit)


Katalogtext:
Zum Klebeband "Calquen" gehört dieses Transparentpapier mit der Darstellung einer Wandpfeilerkirche in Auf- und Grundriß sowie Querschnitt. Wie der überwiegende Teil der Zeichnungen in diesem Band stammt auch das vorliegende Objekt nicht von Ruhl, sondern er hat es vermutlich einer Publikation entnommen. Darauf weist die Beschriftung in Graphit hin, die jedoch so schwer leserlich ist, daß ihr außer der topographischen Bestimmung "München" kein weiterer Hinweis auf den dargestellten Bau zu entnehmen ist. Eine Recherche entsprechender Objekte erbrachte bislang kein Ergebnis.
Die Darstellung betrifft einen zweigeschossigen Kirchenbau im neoromanischen Stil, dessen dreiachsige Hauptfassade durch die beiden Freigeschosse eines Turmes mit Faltdach überhöht wird. Ein breites Kaffgesims sowie das reiche Blendwerk gliedern die Fassade und schaffen klar voneinander abgegrenzte Teilabschnitte, denen sich die Raumgestaltung des Innern nur teilweise unterordnet. Vom mittleren Durchgangsbereich führt der Weg in den kreuzrippengewölbten Saalraum zu drei Jochen, denen sich die durch die Wandpfeiler geschaffenen Abseiten zuordnen. Ein polygonaler Chor mit gleichartigem Umgang beschließt den Bau. Im Chorpolygon ist der Altar mit Aufsatz plaziert, den ein hoch angesetztes Rosenfenster indirekt beleuchtet. Das Dachwerk ist als doppelt stehender Stuhl ausgebildet.
Die Grundrißdisposition erinnert an den Friedrich Sustris zugeschriebenen Renaissance-Bau von St. Michael in der Neuhauser Straße in München, der ihrerseits die Mutterkirche des Jesuitenordens "Il Gesù" in Rom reflektiert.
Stand: August 2007 [MH]


Literatur:
unpubliziert


Letzte Aktualisierung: 09.04.2015



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