3.28.2.22 - Frankenberg, Liebfrauenkirche, Bauaufnahme der Inschriften



3.28.2.22 - Frankenberg, Liebfrauenkirche, Bauaufnahme der Inschriften


Inventar Nr.: GS 13547
Bezeichnung: Frankenberg, Liebfrauenkirche, Bauaufnahme der Inschriften
Künstler: Wilhelm Cäsar (tätig um 1830), Zeichner/-in
Datierung: um 1830
Geogr. Bezug: Frankenberg (Eder)
Technik: Graphit, Feder in Schwarz
Träger: Papier
Wasserzeichen: -
Maße: 21,7 x 29,3 cm (Blattmaß)
Maßstab: -
Beschriftungen: mittig unter der oberen Darstellung: "Inschrift an der Kapelle." (Feder in Schwarz)
mittig unter der unteren Darstellung: "Inschrift an der Kirche." (Feder in Schwarz)
oben rechts: "XXXIV." (Feder in Schwarz)
unten rechts: "W. Cäsar." (Feder in Schwarz)


Katalogtext:
Auf Blatt "XXXIV" bildete der an der Akademie der bildenden Künste als Schüler eingeschriebene W. Cäsar zwei Bauinschriften an der Frankenberger Liebfrauenkirche ab.
Das Blatt vermittelt einen Eindruck von dem Umfang der Bauaufnahme, die um das Jahr 1830 von der Kasseler Akademie der bildenden Künste unter der Leitung von Professor Hummel durchgeführt wurde. Neben Gesamt- und Einzelaufnahme wurden ein großer Teil der Bauskulptur (s. Figuren und Konsolen) sowie zwei Bauinschriften erfaßt. Damit läßt sich die Maßnahme durchaus mit den Standards der modernen denkmalpflegerische Inventarisierung vergleichen.
Die beiden in gotischer Minuskel ausgeführten Inschriften sind in genauer Dokumentation entsprechend ihrem Verlauf mit den jeweiligen Umbrüchen ausgeführt.
Die obere, erhaben gearbeitete Inschrift befindet sich an der Südmauer der Marienkapelle unterhalb des Fensters. Die Inschrift benennt Todesjahr und Todestag des Johannes von Cassel (Im Jahre des Herrn 1383 starb Johannes von Cassel genau am Tage des heiligen Bischofs Dionysius. Die Seele ruhe durch die Barmherzigkeit Gottes in Frieden. Zitiert nach: Festschrift Liebfrauenkirche 1986, S. 47), der mit der Stiftung der Kapelle in Zusammenhang gebracht wird (Dehio Hessen 1982, S. 233; zuletzt Fuchss 1989, S. 49), ohne daß jedoch auf eine entsprechende Stiftungsurkunde verwiesen wird.
Die zweite, vertieft gearbeitete Inschrift befindet sich an der Westfassade, im südlich des Hauptportals zu findenden Mauerverband. Auch in diesem Fall liegt eine Grabinschrift vor. Abweichend von dem Baubestand vermittelt die Darstellung den Eindruck, daß sich die Inschrift auf einem Stein befindet. Dies trifft jedoch nicht zu. Sie verteilt sich auf zwei Quader, wobei die Inschrift in der ersten Zeile hinter der Jahreszahl, in der zweiten Zeile innerhalb des Wortes "elhey/dis" und in der dritten Zeile innerhalb des Wortes "iunino/ris" getrennt ist. Erneut gibt diese Inschrift über ein Todesdatum Auskunft, wonach Adelheid, Ehefrau des Heinrich genannt Goß des Jüngeren, im Jahr 1365 am sechsten Tag vor Martine starb (s. Festschrift Liebfrauenkirche 1986, S. 47).
Stand: August 2007 [MH]


Literatur:
Dehn-Rotfelser 1882, S. III


Letzte Aktualisierung: 09.04.2015



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