12.13.12.14 - Studie einer ionischen Kolonnade, Grund- und Aufriß



12.13.12.14 - Studie einer ionischen Kolonnade, Grund- und Aufriß


Inventar Nr.: L GS 15014
Bezeichnung: Studie einer ionischen Kolonnade, Grund- und Aufriß
Künstler: Johann Heinrich Wolff (1753 - 1801), Zeichner/-in
Datierung: 1788 (nach)
Geogr. Bezug:
Technik: Feder in Schwarz, Grau und Rot, grau und rosa laviert
Träger: Papier
Wasserzeichen: -
Maße: 40,8 x 20,6 cm (Blattmaß)
Maßstab: bezifferter Maßstab mit Maßeinheit "pieds"
Beschriftungen: oben mittig: "ENTRE COLONEMENT JONIQUE." (Feder in Schwarz)
oben rechts: "Bl. 385" (Feder in Rot)
unten rechts: "JHWolff" (Feder in Schwarz)
in der Darstellung: Maßangaben (Feder in Schwarz)


Katalogtext:
Neben den 'reinen' Säulendarstellungen fertigte Johann Henrich Wolff auch Studienblätter mit Kolonnaden und Bogenstellungen der verschiedenen Ordnungen an (s. L GS 15016, L GS 15017, L GS 15023 - L GS 15027). Dabei griff er nicht auf die Darstellungsmodi in den klassischen Säulenordnungstraktaten zurück, sondern präsentierte sie wie im Fall der hier vorliegenden ionischen Kolonnade in einem architektonischen Zusammenhang. Im Grund- und Aufriß wird der rechte Teil eines Gebäudes gezeigt, dem ein ionischer Säulenportikus vorgesetzt ist. Über den Kolossalsäulen lagert ein Gebälk aus fasziertem Architrav, Fries und Kranzgesims mit Zahnschnitt. Eine Balustrade mit Vasenstellungen, die die Säulen nach oben verlängern, beschließt den Portikus. Zwischen den Säulen - wobei die linke nur zur Hälfte ausgeführt ist - zeigen sich die rechteckigen, von dem genuteten Erdgeschoßmauerwerk ausgesparten Türöffnungen. Darüber sind rundbogige Fensteröffnungen mit konsolgestützten Balusterbalkonen angeordnet.
Die Dekorationselemente, die französische Bezeichnung und die zusätzliche Maßangabe in "pieds“ deuten auf die Verwendung einer französischen architekturtheoretischen Arbeit hin, deren Abbildungen Wolff variiert haben könnte. Vergleichsmöglichkeiten ergeben sich mit den Entwürfen von Jean-François Neufforge (z. B. Neufforge 1757-1780, Bd. I, Bl. 33). Da sich Wolff nachweislich in seiner späten Schaffensphase mit diesem Werk auseinandersetzte (s. L GS 15078, L GS 15079), ist das Blatt auf die Zeit nach 1788 zu datieren.
Stand: September 2004 [MH]


Literatur:
unpubliziert


Letzte Aktualisierung: 08.09.2017



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