12.13.12.18 - Studie einer dorischen Arkade, Aufriß und Schnitt



12.13.12.18 - Studie einer dorischen Arkade, Aufriß und Schnitt


Inventar Nr.: L GS 15018
Bezeichnung: Studie einer dorischen Arkade, Aufriß und Schnitt
Künstler: Johann Heinrich Wolff (1753 - 1801), Zeichner/-in
Datierung: um 1780
Geogr. Bezug:
Technik: Feder in Schwarz und Grau, grau und hellbraun laviert
Träger: Papier
Wasserzeichen: Krone über Wappenschild mit Lilie
Maße: 41,5 x 25,7 cm (Blattmaß)
Maßstab: bezifferter Maßstab mit Maßeinheit "partes" und "modul"
Beschriftungen: oben mittig: "DORISCHE bogenstellung" (Feder in Schwarz)
oben rechts: "Bl. 387." (Feder in Rot)
in der Darstellung: Maßangaben (Feder in Schwarz)


Katalogtext:
Das Blatt, betitelt als "DORISCHE bogenstellung“, zeigt Grund- und Aufriß einer dorischen Arkade, wobei die verwendeten Proportionen mit den Maßangaben von 1 1/3 Moduli des Säulenschafts, einem Pfeilerabstand von 7 Moduli und einer Bogenhöhe von 14 Moduli auf das architekturtheoretische Vorlagenwerk Vignolas (Vignola 1562, Taf. VIII) zurückgehen. Auf die dort anzutreffende Ornamentierung der Metopen und der Säulenhälse wurde jedoch verzichtet. Nur die Bogenzwickel sind wie bei Vignola durch reliefierte Opferschalen gestaltet. Das Motiv des segmentbogigen Eingangs mit breiter Rahmung und einem darüber angeordneten Lünettenfenster bildet dagegen eine Ergänzung der traditionellen Präsentation.
Zwar ist das Blatt weder signiert noch datiert, motivisch und stilistisch läßt es sich jedoch den Studienblättern Johann Henrich Wolffs zuordnen. Auf ihn verweist auch die Beschriftung der Zeichnung, die insbesondere im Hinblick auf den Titelbegriff "bogenstellung“ mit der Ausführung auf einem anderen Blatt (L GS 15022) identisch ist.
In die Zeichnung eingebrachte Lavierungen schaffen plastische Akzente, die hier durch eine vom Gesims verursachte Verschattung der oberen Frieshälfte besonders augenfällig sind. Eine derartige Umsetzung findet sich weder bei Vignola noch bei den anderen von Wolff benutzten Vorlagen rezeptionsgeschichtlichen Inhalts. Möglicherweise ist hierin eine eigenständige Leistung Wolffs zu sehen. Ebenso könnte diese Gestaltung jedoch auch einem bisher nicht identizierten Vorlagenwerk entnommen worden sein.
Stand: September 2004 [MH]


Literatur:
unpubliziert


Letzte Aktualisierung: 08.09.2017



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