12.13.12.21 - Studie einer ionischen Arkade mit Piedestal nach Vignola und Palladio, Aufriß und Schnitt



12.13.12.21 - Studie einer ionischen Arkade mit Piedestal nach Vignola und Palladio, Aufriß und Schnitt


Inventar Nr.: L GS 15021
Bezeichnung: Studie einer ionischen Arkade mit Piedestal nach Vignola und Palladio, Aufriß und Schnitt
Künstler: Johann Heinrich Wolff (1753 - 1801), Zeichner/-in
Datierung: um 1780
Geogr. Bezug:
Technik: Feder in Schwarz, Grau und Braun, grau und rosa laviert
Träger: Papier
Wasserzeichen: -
Maße: 47 x 339 cm (Blattmaß)
Maßstab: bezifferter Maßstab mit Maßeinheit "modul"
Beschriftungen: oben mittig: "PORTIQUE JONIQUE AVEC PIEDESTAL." (Feder in Schwarz)
oben rechts: "Bl. 395." (Feder in Rot)
unten rechts: "JHWolff" (Feder in Schwarz)
in der Darstellung: Maßangaben (Feder in Schwarz)


Katalogtext:
Bei der vorliegenden Ausführung einer ionischen Arkade richtete sich Johann Henrich Wolffs Interesse auf die von Vignola und Palladio vorgelegten unterschiedlichen Piedestal-Strukturen, wobei die Unterschiede im wesentlichen in einem gestreckteren Sockelwürfel bei Vignola gegenüber einer Erhöhung von Abschlußgesims, Basis und Plinthe bei Palladio bestehen. Die Struktur der dorischen Arkade entwickelte Wolff erneut auf der Grundlage der von Vignola vorgegebenen Modulmaße, die bei einer Pfeilerbreite von 4 Moduli einen Sockelabstand von 11 und eine Bogenhöhe von 22 Moduli vorsehen. Hinsichtlich der Darstellung der verschiedenen Elemente entfernte sich Wolff jedoch von der Illustration bei Vignola. Er präsentiert eine kannelierte Säule, eine klassische attische Basis mit zwei Tori und einer dazwischen angeordneten, von Stegen abgetrennten Hohlkehle und nicht die ionische Basis mit den in die Kehlung eingefügten Randleisten, die Vitruv vorsah und die von Vignola und Palladio auch so übernommen wurde. Die Form der rechteckigen Plinthe läßt sich erneut auf Vignola zurückführen. Hier zeigt Palladio eine gekehlte Variante. Bei der Ausführung des Gebälks übernahm Wolff Vignolas dreifach gestuften Architrav, den beträchtlich höheren Fries und die vorkragende Zahnschnittleiste, die er jedoch in größere Einzelelemente unterteilte. Daneben setzte Wolff eine reichere Ornamentik ein, indem er den Scheitelstein des Bogens mit einer von Blattwerk gerahmten Bukranion-Maske schmückte. Bei den Ornamentbändern, die die Bogenscheitel und die Archivoltstufen umschließen, stützte sich Wolff auf Palladios Vorstellungen einer ionischen Arkade, die im übrigen auch von kannelierten Säulen gebildet wird. Auch bei der Art der Schnittdarstellung, die den rückwärtigen Pfeiler miteinbezieht, kommt Wolffs Zeichnung der Palladio-Illustration näher.
Stand: September 2004 [MH]


Literatur:
unpubliziert


Letzte Aktualisierung: 08.09.2017



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