12.13.12.24 - Studie einer korinthischen Arkade, Grundriß, Aufriß und Schnitt



12.13.12.24 - Studie einer korinthischen Arkade, Grundriß, Aufriß und Schnitt


Inventar Nr.: L GS 15024
Bezeichnung: Studie einer korinthischen Arkade, Grundriß, Aufriß und Schnitt
Künstler: Johann Heinrich Wolff (1753 - 1801), Zeichner/-in
Datierung: 1788 (nach)
Geogr. Bezug:
Technik: Feder in Schwarz und Grau, grau und rosa laviert
Träger: Papier
Wasserzeichen: -
Maße: 42,3 x 54,3 cm (Blattmaß)
Maßstab: bezifferter Mßstab mit Maßeinheit "partes" und "model:"
Beschriftungen: oben mittig: "PORTIQUE CORINTHIEN SANS PIEDESTAL, AVEC SON PROFIL." (Feder in Braun)
oben rechts: "Bl. 397." (Feder in Rot)
unten rechts: "JHWolffarchitect" (Feder in Braun)
in der Darstellung: Maßangaben und Erläuterungen (Feder in Braun)


Katalogtext:
Das dritte Studienblatt einer korinthischen Arkade von Johann Henrich Wolff (s. a. L GS 15022, L GS 15023) variiert die Darstellungsart erneut. Das Blatt ist zweigeteilt und zeigt auf der linken Blattseite einen Aufriß der Arkade mit einem Schnitt durch Säule und Pfeiler. Die benachbarten Bögen werden mit ihrer kompletten Hälfte und damit in größerem Umfang als bei den anderen Darstellungen Wolffs präsentiert. Im rechten Bilddrittel ist ein Arkadenquerschnitt abgebildet, so daß hinter dem breiten Arkadenbogen mit reicher Gewändeverzierung ein Gang sichtbar wird, der auf einen breit gerahmten Eingang mit einer kreisrunden Supraportenöffnung zuführt. Pfeiler und Gewände einer gleich gestalteten gegenüberliegenden Arkade (?) werden vom rechten Rand beschnitten.
Der Baudekor aus kassettierten Rosetten und einem Medaillon im Bogengewände ist ebenso wie der Fries in Gestalt eines laufenden Hundes und einer Lorbeergirlande über dem Eingang charakteristisch für den Übergangsstil zwischen Rokoko und Klassizismus. Im Hinblick auf dekorative Elemente wie die kannelierte Säulenform, die Scheitel- und Gewändeverzierung kann die Zeichnung einem anderen Blatt zugeordnet werden, das eine korinthische Arkade mit Piedestal (L GS 15022) zeigt. Auch die Präsentation von Aufriß und Schnitt ist vergleichbar. Das Scheitelsteinmotiv, das eine von Blattwerk gerahmte Bukranion-Maske zeigt, verwendete Wolff bei der Ausführung seiner ionischen Arkade mit Piedestal (L GS 15021). Die 'modernen' Dekorationsformen in der Wolff-Zeichnung lassen auf die Verwendung eines architekturtheoretischen Vorlagenwerks, etwa des "Recueil“ von Neufforge, schließen (s. z. B. Neufforge 1757-1780, Bd. 1, Bl. 51; Bd. 3, Bl. 207; Bd. 4, Bl. 283; Bd. 6, Bl. 395). Da sich Wolff nachweisbar in seiner späten Schaffensphase mit diesem Werk auseinandersetzte, ist die Entstehung der Zeichnung nach 1788 zu vermuten.
Stand: September 2004 [MH]


Literatur:
unpubliziert


Letzte Aktualisierung: 08.09.2017



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