12.13.12.44 - Studie eines korinthischen Gebälks, Aufriß und Untersicht



12.13.12.44 - Studie eines korinthischen Gebälks, Aufriß und Untersicht


Inventar Nr.: L GS 15044
Bezeichnung: Studie eines korinthischen Gebälks, Aufriß und Untersicht
Künstler: Johann Heinrich Wolff (1753 - 1801), Zeichner/-in
Datierung: um 1780
Geogr. Bezug:
Technik: Feder in Schwarz, Grau und Rot, grau und rosa laviert
Träger: Papier
Wasserzeichen: -
Maße: 37,5 x 27,6 cm (Blattmaß)
Maßstab: bezifferter Maßstab mit Maßeinheit "partes" und "modele"
Beschriftungen: oben mittig: "CORNICHE CORINTHIENNE. AVEC SON PLAFOND" (Feder in Schwarz)
oben rechts: "Bl. 403" (Feder in Rot)
unten rechts: "JHWolff" (Feder in Schwarz)
in der Darstellung: Maßangaben und Erläuterungen (Feder in Schwarz und Rot)


Katalogtext:
Im Gegensatz zu den anderen Studienblättern mit den Architekturdetails der Säulenordnungen hatte Wolff bei demjenigen mit der korinthischen Ordnung eine Gebälkuntersicht bereits vorgestellt (L GS 15008). Mit dem vorliegenden Blatt legte er noch eine Einzeldarstellung von Aufriß und Untersicht des Gebälks vor.
Durch die maßgerechte Zuordnung von Aufriß und Untersicht konnten die äußeren Punkte der Einzelelemente in den beiden Darstellungen durch Linien miteinander verbunden werden. Die Geisonunterseite gliedern akanthusverzierte geschwungene Konsolen und dazwischen eingetiefte, quadratische Kassettenfelder in der Form, daß die Eckposition von einer quadratischen Kassette eingenommen wird. Dabei beträgt der Abstand zwischen den Konsolen zwei Drittel des Säulendurchmessers. Der Umriß der Säule, deren Durchmesser das Maß aller Einzelelemente bestimmt, ist in die Zeichnung eingefügt. Durch den Säulenmittelpunkt gezogene Achsen teilen die jeweils zweite Konsole der Gesimsecke genau in der Mitte. Ausgeglichene Proportionen werden dadurch erreicht, daß die Konsolbreiten und das Auskragen des Kranzgesimses aufeinander abgestimmt sind (Chitham 1987, S. 78).
Die konzeptionellen Vorgaben für die Darstellung stammen aus Vignolas Säulenbuch. Namentlich genannt wird der Architekturtheoretiker in einem beigefügten Text, der die gewählte Konsolbreite definiert. Wolff verwendete für seine Nachzeichnung jedoch die französische Übersetzung des italienischen Originals. Bei d'Aviler (Aviler 1691, Taf. 36) findet sich - der Zeichnung von Wolff vergleichbar - auch eine dem Original gegenüber seitenverkehrte Darstellung. Abweichend von der Vorlage reduzierte Wolff verschiedene ornamentale Details, indem er auf den Eierstabdekor und die Verzierungen an dem Kyma und an den Kassettenprofilen verzichtete.
Stand: September 2004 [MH]


Literatur:
unpubliziert


Letzte Aktualisierung: 08.09.2017



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