12.13.12.51 - Studie zweier ionischer Kapitelle, Aufriß



12.13.12.51 - Studie zweier ionischer Kapitelle, Aufriß


Inventar Nr.: L GS 15051
Bezeichnung: Studie zweier ionischer Kapitelle, Aufriß
Künstler: Johann Heinrich Wolff (1753 - 1801), Zeichner/-in
Datierung: um 1780
Geogr. Bezug:
Technik: Feder in Schwarz, Grau und Rot, schwarz und grau laviert
Träger: Papier
Wasserzeichen: -
Maße: 21,5 x 35 cm (Blattmaß)
Maßstab: bezifferter Maßstab mit Maßeinheit "part:,"
Beschriftungen: oben rechts: "Bl. 428" (Feder in Rot)
unten rechts: "JHWolff" (Feder in Schwarz)


Katalogtext:
Johann Henrich Wolff erarbeitete mit diesem Blatt zwei Varianten des vierseitigen ionischen Kapitells. Die rechte Darstellung zitiert dabei die Form des nach einem Entwurf Michelangelos gearbeiteten viervolutigen Kapitells am Palazzo dei Conservatori in Rom, dessen Charakteristikum die kräftig nach vorn gebogenen und durch eine Lorbeergirlande verbundenen Volutenpaare sind. Die Girlande ist vor den unteren glatten Kapitellkörper gespannt, der bei dem Vorbild-Kapitell mit einem Hohlkehlenfries verziert ist. Den Raum zwischen den Volutenpaaren füllt ein Akanthusblatt, das hochgestreckt gleichzeitig den Platz der Akabusrosette einnimmt. Echinus und Abakus sind im Gegensatz zu dem Vorbild glatt belassen. Die Darstellung in der linken Blatthälfte variiert das "Michelangelo-Kapitell“, indem der untere, von breiten Profilringen eingefaßte Kapitellkörper mit einem Akanthuskranz verziert ist. Den Volutenpaaren wird jeweils eine weitere Volute zugeordnet, deren Spiralen nach innen gerichtet durch einen schmalen Steg miteinander verbunden sind. Ein sichtbares Liniengerüst fungierte als Konstruktionshilfe.
Wolff hat die Form des 'modernen' ionischen Kapitells einem französischen architekturtheoretischen Werk entnommen, wobei sowohl der "Cours d'Architecture“ d'Avilers, der diese Variante des klassisch ionischen Kapitells als "CHAPITEAU JONIQUE DE MICHEL-ANGE“ (Aviler 1691, Taf. 86) präsentiert, als auch der "Cours d'Architecture“ von Jacques-François Blondel (Blondel 1771-1777, Bd. II, Taf. XXI, Abb. II) als Vorlage in Frage kommen.
Stand: September 2004 [MH]


Literatur:
unpubliziert


Letzte Aktualisierung: 08.09.2017



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