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8.17.8.1 - Rom, St. Peter, Grundriß (Nachzeichnung?)



8.17.8.1 - Rom, St. Peter, Grundriß (Nachzeichnung?)


Inventar Nr.: L GS 15073
Bezeichnung: Rom, St. Peter, Grundriß (Nachzeichnung?)
Künstler: Johann Heinrich Wolff (1753 - 1801), Zeichner/-in
Datierung: um 1773
Geogr. Bezug: Rom
Technik: Graphit, Feder in Schwarz und Grau, grau und rosa laviert
Träger: Papier
Wasserzeichen: Krone über Wappenschild mit Lilie, darunter "C & I HONIG"
Maße: 61,1 x 49,2 cm (Blattmaß)
Maßstab: -
Beschriftungen: oben rechts: "Bl. 201" (Feder in Rot)
unten rechts: "JHWolff" (Feder in Braun)


Katalogtext:
Dieser Grundriß der römischen Peterskirche gehört zu einer Gruppe großformatiger Studienblätter Johann Henrich Wolffs, die sich mit verschiedenen prominenten Architekturen auseinandersetzen (s. a. Potsdam, Neues Palais, L GS 15074, und Schloß Drottningholm, Schweden, L GS 15088). Die geschwungene Signatur, die auch in der Aufrißdarstellung des Potsdamer Neuen Palais zu finden ist, verdeutlicht den Zusammenhang mit Wolffs frühem Werk.
Wolffs Zeichnung zeigt nicht die Zentralbauentwürfe von Bramante oder Michelangelo, sondern den St. Peter-Grundriß mit dem von Carlo Maderna 1603-26 umgesetzten Vorbau des Langhauses, und muß daher auf eine nach den zahlreichen Planungswechseln entstandene Bauaufnahme zurückzuführen sein. Die Ausführung verschiedener Architekturdetails wie der durch einen Farbkontrast hervorhobenen Säulen und Treppenspindeln ähnelt einem von Mattheus Greuter 1623 angefertigten Kupferstich. Die letzten Baumaßnahmen im östlichen Bereich des Langhauses befanden sich beim Entstehen dieses Stichs noch im Planungsstadion und sind dort gestrichelt eingetragen. Statt des zurückspringenden Mauerwerks findet sich bei Greuter eine geschlossene Mauerflucht bis zur Fassade. Wie Wolff an eine derartige Bauaufnahme gelangt ist, kann nicht zweifelsfrei beantwortet werden. Möglicherweise handelt es sich jedoch ähnlich wie bei dem Drottningholmer Blatt, das nach der Vorlage einer Zeichnung von Simon Louis Du Ry (StAM P II 13272) entstanden ist, um das Ergebnis einer am Collegium Carolinum gestellten Übungsaufgabe.
Weitere Studienblätter mit bedeutenden Architekturen fertigte Wolff auch in seinen späten Lebensjahren noch an (s. Paris, Nouvelle Comédie, Marb. Dep. 86; London, Somerset House, Marb. Dep. 82).
Über das Blatt verteilt sind verschieden große, teils verwischte Tintenflecke.
Stand: September 2004 [MH]


Literatur:
Hallo 1930/1, S. 292


Letzte Aktualisierung: 08.09.2017



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