12.15.8.3 - Kleiner Tempel für einen Frühlingsgarten nach Ch. C. L. Hirschfeld, Aufriß

Katalogtext:
Die unvollendete, in Graphit und schwarzer Feder ausgeführte Zeichnung zeigt einen kleinen Gartentempel in der Form eines Monopteros, dessen Charakteristikum die geschwungene, reich verzierte Bedachung ist. Auffällig ist die unsichere Linienführung, die in ihrer Dicke stark varriiert, und die etwas unbeholfene Graphitvorzeichnung mit Hilfsliniengerüst.
Die Darstellung, die dem vierten Band von Hirschfelds "Theorie der Gartenkunst" (Hirschfeld 1782, Bd. IV, S. 147) entnommen ist, dürfte von Johann Henrich Wolff stammen, der das Gartenbuch für die Anfertigung von zwei weiteren Zeichnungen benutzte ( s. L GS 15082 u. L GS 15204). Vor dem Hintergrund einer auf die Jahreszeiten abgestimmten Gartenarchitektur stellte Hirschfeld mit diesem Gebäude den Frühlingstempel vor, der sich auf einem "blumigen Hügel erhebe[n]" solle. "Er ruhet auf acht freystehenden Säulen von ionischer Ordnung; die leichte Kuppel ist mit Kränzen behangen und oben mit einer Vase voll Blumen gekrönt; auf der untern Stufe, welche das ganze Gebäude umgiebt, laden zwey Ruhebänke ein. Lachende Bilder, die auf die Vergnügungen der Jahreszeit hinwinken, mögen den Tempel umgeben und den Reiz des Eindrucks erhöhen;[...]" (Hirschfeld 1782, Bd. IV, S. 146 u. 148).
Der Titel "Grabmale" ist der Zeichnung vermutlich später hinzugefügt worden.
Stand: September 2004, überarbeitet Mai 2005 [MH]