12.17.11.1 - Entwurf (?) zu einem tonnengewölbten Bauteil, Aufriß und Untersicht



12.17.11.1 - Entwurf (?) zu einem tonnengewölbten Bauteil, Aufriß und Untersicht


Inventar Nr.: L GS 15119
Bezeichnung: Entwurf (?) zu einem tonnengewölbten Bauteil, Aufriß und Untersicht
Künstler: Johann Heinrich Wolff (1792 - 1869), Zeichner/-in, fraglich
Datierung: um 1810
Geogr. Bezug:
Technik: Feder in Schwarz
Träger: Transparentpapier
Wasserzeichen: -
Maße: 37,9 x 31,2 cm (Blattmaß)
Maßstab: -
Beschriftungen: oben rechts: "Bl. 22" (Feder in Rot)


Katalogtext:
Die schwarze Federzeichnung zeigt eine Bogenarchitektur, die mit einem antikisierenden Dekor in der von Percier und Fontaine entwickelten Formensprache geschmückt ist. Die weitverbreiteten Ornamentvorlagen dieser im Dienst Napoleon Bonapartes stehenden Architekten bildeten vermutlich die Vorlage zu dieser Federzeichnung.
Den angeschnittenen Bauteil, der sowohl im Kontext einer Innenarchitektur wie eines Torbogens bzw. Triumphbogens gesehen werden kann, rahmen eingangs zwei Pfeiler mit akanthusverziertem Kämpfer, der in Form eines Bandgesimses in das Innere geführt wird. Hier befindet sich eine Ornamentfelderung, die sowohl im Bogengewände wie an der kassettierten Gewölbetonne mit floralen Motiven versehen ist. Das Zwickelfeld zwischen dem Pfeiler und einem in der rechten unteren Blattecke angeschnittenen Rundbogendurchgang (Verbindung zu seitlichen Bogenöffnungen?) füllt eine Flußgottfigur mit rahmenden Kriegstrophäen. Dabei verweisen der gekrönte Doppeladler auf der Patronentasche mit der Initiale "F II“ (Franz II., letzter Kaiser des Heiligen Römischen Reiches, 1792-1806) und der Doppeladler auf dem Schild einer Grenadier-Pelzmütze auf den besiegten Gegner in den Koalitionskriegen gegen Frankreich.
Am linken Blattrand sind Ausschnitte mit einem lesbischen Kyma und einem Eierstab angeordnet, die wohl als Alternativvorschläge fungieren sollten.
Die als reiner Umriß auf ein Transparentpapier aufgebrachte Zeichnung aus dem Nachlaß Wolff läßt sich thematisch mit Johann Heinrich Wolff in Zusammenhang bringen. Eine Reihe ähnlich gearbeiteter Blätter aus diesem Konvolut kann ihm zugeordnet werden (L GS 15130 - L GS 15134). Möglicherweise entstanden die Zeichnungen während seiner Pariser Studienzeit.
Stand: September 2004 [MH]


Literatur:
unpubliziert


Letzte Aktualisierung: 08.09.2017



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