8.26.1.1 - Entwurf zur Villa "Tusci" Plinius' d. J., Studienblatt, Grundriß



8.26.1.1 - Entwurf zur Villa "Tusci" Plinius' d. J., Studienblatt, Grundriß


Inventar Nr.: L GS 15203
Bezeichnung: Entwurf zur Villa "Tusci" Plinius' d. J., Studienblatt, Grundriß
Künstler: Johann Heinrich Wolff (1753 - 1801), Zeichner/-in
Datierung: 1798
Geogr. Bezug: Italien
Technik: Graphit, Feder in Schwarz, grau, rot und grün laviert
Träger: Papier
Wasserzeichen: Lilienwappen mit Krone
Maße: 41,5 x 26 cm (Blattmaß)
Maßstab: bezifferter Maßstab mit Maßeinheit "pieds"
Beschriftungen: oben rechts: "Bl. 189" (Feder in Rot)
unten rechts: "Le desein exterieur fait selon pliny, et l'arrangement interieur invente par J.H: Wolff, architecte a Cassel en Hesse. / L'an 1798" (Feder in Schwarz)
unten rechts: "JHWolff" (Feder in Schwarz)


Katalogtext:
Seit dem frühen 17. Jahrhundert bis in die Neuzeit beschäftigten sich zahlreiche Architekten und Forscher mit dem Vorhaben, die in den Briefen des römischen Dichters Plinius d. J. ausführlich beschriebenen beiden Landhäuser "Laurentinum" und "Tusci" zu rekonstruieren. Dies führte zu einer Vielzahl teils sehr unterschiedlicher Rekonstruktionen dieser Villen.
Johann Henrich Wolffs 1798 datierte Zeichnung, die mit der Erläuterung versehen ist "Le desein exterieur fait selon pliny, et l'arrangement interieur invente par J.H: Wolff" orientiert sich deutlich an dem von dem französischen Architekturtheoretiker Jean-Francois Felibien des Avaux veröffentlichten Grundriß der toskanischen Villa ("Le plans et les descriptions de deux des plus belles maisons de campagne de Pline le consul", Paris 1699, Pag. 60; vgl. Du Prey 1994, Abb. 53). Von diesem Plan übernahm er die Grundstruktur der Villa als Vierflügelbau um einen längsrechteckigen Innenhof, in charakteristischer Form erweitert durch die deutlich abgesetzten quadratischen Eckpavillons. Die Raumverteilung innerhalb dieser Anlage hat Wolff leicht verändert, wobei vor allem auffällt, daß er weitere Treppenhäuser einfügte, deren Notwendigkeit aufgrund der fehlenden Erläuterungen nicht deutlich wird. In den vier Ecken der Zeichnung weisen Baumreihen und bepflanzte Gartenkompartimente auf den umgebenden Garten hin, der in Félibiens Rekonstruktion breiten Raum einnimmt.
Die Beschäftigung des ehemaligen Kasseler Stadtbaumeisters mit architektonischen Themen noch in seinen letzten Lebensjahren bestätigt auch das 1799 datierte Blatt L GS 15315.
Stand: September 2004 [UH]


Literatur:
unpubliziert


Letzte Aktualisierung: 08.09.2017



© Hessen Kassel Heritage 2024
Datenschutzhinweis | Impressum