12.2.13.37 - "Pentazonium Vimariense" nach C. W. Coudray, Aufriß



12.2.13.37 - "Pentazonium Vimariense" nach C. W. Coudray, Aufriß


Inventar Nr.: L GS 15264
Bezeichnung: "Pentazonium Vimariense" nach C. W. Coudray, Aufriß
Künstler: Johann Heinrich Wolff (1792 - 1869), Zeichner/-in
Datierung: um 1826
Geogr. Bezug:
Technik: Graphit, Feder in Schwarz
Träger: Transparentpapier
Wasserzeichen: -
Maße: 52,7 x 39,4 cm (Blattmaß)
Maßstab: -
Beschriftungen: oben rechts: "Bl. 167" (Farbstift in Rot)


Katalogtext:
Das große Transparentpapier mit der unvollendeten Zeichnung eines fünfgeschossigen antikischen Monuments mit tempelartigem Aufsatz erweist sich als Kopie nach Clemens Wenzeslaus Coudrays Entwurf für ein “Pentazonium vimariense” aus dem Jahre 1825 (Bach 1983, Abb. S. 23; vgl. auch Fischer 1999, S. 506, Kat.Nr. 11). Dieses Architekturdenkmal entwarf der seit 1816 als Oberbaudirektor im Großherzogtum Sachsen-Weimar tätige Coudray anläßlich des Regierungs- und Vermählungsjubiläums des Fürsten Carl August und seiner Gemahlin Luise. Die “Zeichnung eines Pentazoniums, als in seiner Gestalt die verschiedenen Epochen des Regentenlebens des Großherzog darstellenden symbolischen Ehrentempels mit einem dieselbe ausdeutenden Gedichte des Professors und Bibliothekars Riemer” (Eckermann, zit. nach Fischer 1999, S. 506) wurde dem Fürsten vom Stadtrat und von einer Abordnung Weimarer Bürger am 3. September 1825 überreicht. Der innen begehbar gedachte Ehrentempel, der sich im Aufbau eng an J.-N.-L. Durands Entwurf zur Restauration des römisch-kaiserzeitlichen Septizoniums nach Pirro Ligorio (Szambien 1988, Abb. 113) anlehnt, ist mit einem komplexen Programm von allegorischen Szenen und Gestalten ausgestattet, die landesgeschichtliche Ereignisse sowie die umsichtige Regierung des großherzoglichen Paares versinnbildlichen. An eine tatsächliche Realisierung des vielbeachteten Denkmalentwurfs war aber nicht gedacht.
Wolffs unvollendete Zeichnung enthält neben dem grundsätzlichen Aufbau, bei dem geschoßweise massive Sockel mit Säulenfronten alternieren, vom umfangreichen Dekorationsprogramm Coudrays nur die Quadriga mit dem fürstlichen Paar neben einer antiken häuslichen Szene im dritten Geschoß sowie die ein Medaillon mit den Initialen des Paares (C[arl]A[ugust]L[uisa]) haltende Göttin (Athena?) im Tempelaufsatz, der von Viktorien bekrönt wird. Weitere Dekorelemente sind nur angedeutet.
Johann Heinrich Wolff war nach Hallo (Hallo 1930/1, S. 298) 1826 in Weimar und wurde dort von Coudray persönlich in die Gesellschaft eingeführt. Wahrscheinlich hat Wolff bei dieser Gelegenheit Coudrays ersten Entwurf, der 1828 in leicht veränderter Form auch im Kupferstich verbreitet wurde (Fischer 1999, S. 506), betrachten können und die Möglichkeit erhalten, eine Kopie anzufertigen.
Die am linken Rand sichtbaren Graphitskizzen einer sechssäuligen Giebelfront stehen offensichtlich nicht im Zusammenhang mit der Zeichnung des Weimarer Entwurfs.
Stand: September 2004 [UH]


Literatur:
unpubliziert


Letzte Aktualisierung: 08.09.2017



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