12.5.12.10 - Entwurf für ein Landhaus mit Loggia im Obergeschoß, Studienblatt, Aufriß



12.5.12.10 - Entwurf für ein Landhaus mit Loggia im Obergeschoß, Studienblatt, Aufriß


Inventar Nr.: L GS 15783
Bezeichnung: Entwurf für ein Landhaus mit Loggia im Obergeschoß, Studienblatt, Aufriß
Künstler: Johann Heinrich Wolff (1792 - 1869), Zeichner/-in
Datierung: um 1825
Geogr. Bezug:
Technik: Feder in Schwarz
Träger: Papier
Wasserzeichen: -
Maße: 24,6 x 31,7 cm (kl. Blatt 13,1 x 14 cm aufgeklebt) (Blattmaß)
Maßstab: -
Beschriftungen: oben rechts: "Bl. 224" (Feder in Rot)
unten rechts: "Wolff" (Feder in Schwarz)


Katalogtext:
Eine Serie von sechs Blättern im gleichen Format im Nachlaß Wolff (L GS 15783 - L GS 15788) beschäftigt sich mit Aufrissen von dreiachsigen Landhäusern. Die vorliegende Zeichnung präsentiert eine zweigeschossige, fast quadratische Quadersteinfassade mit flachem Zeltdach. Eine siebenstufige Freitreppe überbrückt das deutlich abgesetzte Sockelgeschoß mit zwei kleinen Fensteröffnungen und führt zu dem Portal, das ebenso wie die beiden flankierenden Fenster mit breitem, abgestuftem Bandrahmen in das Mauerwerk eingelassen ist. Ein schmales Gurtgesims markiert den Abschluß zu dem um etwa ein Drittel niedrigeren Obergeschoß, das durch eine große, fast fassadenbreite, durch sechs Säulen oder Pfeiler gegliederte Öffnung in der Art einer Loggia auffällt. Das abschließende Gebälk wird durch kleine, achsensymmetrisch angeordnete Zierelemente an der Dachtraufe bekrönt.
Vergleichbare Entwürfe zu dreiachsigen, zweigeschossigen Häusern finden sich in J.-N.-L. Durands "Précis" (Durand 1802-1805, 1821 (2000), Bd. I, Taf. 2), wobei hier ebenfalls verschiedene Arten von Quadermauerwerk zur Anwendung kommen. Neu ist die Kombination mit einer fast fassadenbreiten Loggia, einem Thema, dem Durand ebenfalls eine ganze Seite mit Varianten widmet (Durand 1802-1805, 1821 (2000), Bd. II, Taf. 7). Die Verbindung dieser unterschiedlichen Gestaltungselemente in Wolffs Entwurf dient dazu, einem eher zweckmäßigen Bau auf der Basis der Durandschen Architekturentwurfslehre in eklektizistischer Weise durch antike bzw. italienische Stilelemente einen eigenen Charakter zu geben.
Ebenso wie die anderen Zeichnungen dieser Serie dürfte dieses Blatt zeitlich vor den drei Entwürfen für spezielle Stadtvillen von 1827 (L GS 15789, L GS 15790, L GS 15791), d. h. etwa um 1825, entstanden sein.
Stand: September 2004 [UH]


Literatur:
unpubliziert


Letzte Aktualisierung: 08.09.2017



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