12.5.12.16 - Entwurf für ein repräsentatives Bürgerhaus, Studienblatt, Aufriß



12.5.12.16 - Entwurf für ein repräsentatives Bürgerhaus, Studienblatt, Aufriß


Inventar Nr.: L GS 15792
Bezeichnung: Entwurf für ein repräsentatives Bürgerhaus, Studienblatt, Aufriß
Künstler: Johann Heinrich Wolff (1792 - 1869), Zeichner/-in
Datierung: 1826
Geogr. Bezug:
Technik: Feder in Schwarz, blau und braun laviert
Träger: Papier
Wasserzeichen: -
Maße: 25,6 x 45 cm (Blattmaß)
Maßstab: -
Beschriftungen: oben rechts: "Bl. 272" (Feder in Rot)
unten rechts: "Wolff inv. 1826" (Feder in Schwarz)


Katalogtext:
Die 1826 datierte und signierte Studie Johann Heinrich Wolffs präsentiert den Aufriß eines Bürgerhauses mit seitlich angefügten Wirtschaftsgebäuden und Viertelkreiskolonnaden in der Art von Palladios Landvillen (vgl. vor allem die Villa Thiene, abgebildet bei Durand 1801, Taf. 49). Eine Skizze (L GS 15262) und ein Grundriß (L GS 15263), die gleichfalls im Nachlaß Wolff aufbewahrt wurden, konnten als zugehörige Blätter identifiziert werden.
Das zentrale Fassadenmotiv des zweigeschossigen Mittelteils, der von dreigeschossigen, die Mitte turmartig überragenden Seitenpavillons flankiert wird, erscheint sehr ähnlich auch in dem aus demselben Jahr stammenden Entwurf für ein "Bürgerhaus mit Kaufläden" (L GS 15789). Ebenso wie dort ist auch hier das bestimmende Gestaltungselement eine antikische Pilastergliederung mit Gesimsen, die auch die vermutlich später hinzugefügten niedrigen Nebengebäude prägt und in den seitlichen Viertelkreiskolonnaden wieder aufgegriffen wird. Antik wirken auch die beiden den Koren des Erechtheions in Athen nachgebildeten Frauenstatuen, die die Freitreppe flankieren, sowie die (Thyrsos?)-Stableisten über den Fenstern der Beletage und die Akroterien auf dem Kolonnadengesims.
Die hierarchische Staffelung der Fassade gibt dem Gebäude im Zusammenhang mit der Pilasterdekoration ein herrschaftliches Gepräge, das trotz der Anlehnung an palladianische Villen eher den Eindruck eines repräsentativen Stadtpalais hervorruft. In dieser Art verbindet sich der Entwurf mit der Serie von Zeichnungen Wolffs zu städtischen Bürgerhäusern (L GS 15789 - L GS 15791, L GS 15799, L GS 15800).
Die sorgfältige Ausführung und die abschließende Lavierung lassen vermuten, daß es sich auch hier möglicherweise um einen Entwurf Johann Heinrich Wolffs zu Unterrichtszwecken handelt.
Stand: September 2004 [UH]


Literatur:
unpubliziert


Letzte Aktualisierung: 08.09.2017



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